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Der arabische Terminalbetreiber DP World hat mehr Umschlag, aber weniger Gewinn für das erste Halbjahr gemeldet. Geopolitische Spannungen würden Unsicherheiten für das zweite Halbjahr bedeuten, heißt es.

Von Januar bis Juni gingen insgesamt 35,6 Mio. TEU über die Kaikanten der we[ds_preview]ltweit verteilten, 78 Terminals, wie bereits zuvor gemeldet worden war. Nun liegt auch das Finanzergebnis vor. Demnach legte der Umsatz um 14,4% auf 2,63 Mrd. $ zu, das EBITDA wuchs um 7,9% auf 1,32 Mrd. $. Der Reingewinn war allerdings um 7,9% rückläufig, letztlich verdiente DP World 629 Mio. $. Ohne »Einmaleffekte« betrug das Minus nur noch 2,1% auf 593 Mio. $, wie aus der Bilanz hervorgeht. Bereinigt um Währungseffekte gab es hingegen sogar ein Plus von 5,2%, heißt es seitens DP World.

DP World, Bin Sulayem
Sultan Bin Sulayem (Foto: DP World)

Entsprechend gibt sich CEO Ahmed Bin Sulayem betont zufrieden: »DP World freut sich, einen Gewinn von 593 Mio. $ zu verzeichnen. Diese robuste Leistung wurde in einem unsicheren Handelsumfeld erbracht, was einmal mehr die Widerstandsfähigkeit unseres Portfolios unterstreicht.«

Für die Zukunft zeigte sich der CEO zwar einerseits optimistisch, allerdings sieht er auch Risiken in der Weltpolitik: »Die kurzfristigen Handelsaussichten bleiben ungewiss, da die jüngsten Änderungen in der Handelspolitik und der geopolitische Gegenwind in einigen Regionen den Containermarkt weiterhin verunsichern.« Für das zweite Halbjahr erwarte er dennoch »steigende Beiträge aus unseren jüngsten Investitionen«.

Zu diesen jüngsten Investitionen und Akquisitionen gehört unter anderem der europäische Feeder-Operator Unifeeder. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass DP World 100% der Anteile an der dänischen Shortsea-Reederei vom Finanzinvestor Nordic Capital Fonds. Der Preis liegt bei 660 Mio. €. Unifeeder ist der größte Shortsea- und Containerfeeder-Anbieter im europäischen Fahrtgebiet. Der Konzern erzielte im Jahr 2017 einen Umsatz von 510 Mio. € und eine EBIT-Marge von 1,5 Mio. €. Die Akquisition stehe noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Die Übernahme soll voraussichtlich im 4. Quartal 2018 abgeschlossen werden.

DP World verspricht sich nach eigenen Angaben einen besseren Service und eine größere Dienstleistungstiefe für Reederei- und Frachtkunden. »Wir haben gute Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie gemacht, unser Portfolio an komplementären und hafenbezogenen Geschäften mit Akquisitionen im Wert von rund 1,4 Mrd. $ zu stärken. Diese Akquisitionen bieten starke Wachstumschancen und verbessern die Präsenz von DP World in der globalen Lieferkette, da wir unsere Umsatzbasis weiter diversifizieren und nach Möglichkeiten suchen, direkt mit den Frachteigentümern und den Aggregatoren der Nachfrage in Kontakt zu treten«, lässt sich Bin Sulayem zitieren.

Diese Strategie soll auch weiterhin verfolgt werden: »Unsere Bilanz ist nach wie vor stark und wir generieren weiterhin einen hohen Cashflow, der uns die Möglichkeit gibt, in das zukünftige Wachstum unseres derzeitigen Portfolios zu investieren. In Zukunft wollen wir unsere Neuakquisitionen integrieren und unser Kerngeschäft in den Bereichen Hafen, Schifffahrt, Transport und Logistik weiter ausbauen«, so der CEO.