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Die Lloyds Fonds AG soll sich ab dem kommenden Jahr als börsennotierter, bankenunabhängiger Vermögensverwalter positionieren. Eingeläutet wird damit der Abschied von Schiffsfonds.

Die Gesellschaft habe entschieden, künftig nicht mehr als Anbieter geschlossener Fonds-Strukturen zu[ds_preview] agieren, sondern sich auf offene Publikumsfonds zu fokussieren. So sieht es die Strategie 2019+ vor, der gestern auch die Hauptversammlung mit großer Mehrheit zugestimmt hat. Gleichzeitig prüfe die Gesellschaft »Deinvestments im aktuellen Bestandsgeschäft«, also zum Beispiel bei Schiffen oder auch Flugzeugen, heißt es.

Die Flotte der Lloyds Fonds AG umfasste Ende 2017 noch 24 Schiffe, darunter 16 Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von bis zu 8.500 TEU sowie 8 Produkten- und Rohöltanker. Außerdem wurden drei Zweitmarktfonds mit insgesamt 46 Containerschiffen, 31 Tankern und einem Bulker gemanagt.

Der Neustart soll im 2. Quartal 2019 erfolgen. Das Unternehmen will künftig eigene, aktiv gemanagte Publikumsfonds, ein digitales Portfolio-Management und individuelle Vermögensverwaltung anbieten. Ziel sei es, die Lloyd Fonds AG mittelfristig unter den führenden Vermögensverwaltern in Deutschland zu etablieren. Für Investitionen in Infrastruktur, Technik und Personal sind für dieses Jahr 2,5 Mio. € eingeplant.

Wachstum soll organisch, aber auch anorganisch über Akquisitionen erfolgen. Im kommenden Jahr soll das Volumen der »Assets under Management« mehr als 1 Mrd. € erreichen. Bis 2023 könnte dieser Wert dann auf mehr als 5 Mrd. € ansteigen. Noch in diesem Jahr soll dafür eine eigene Kapitalverwaltungsgesellschaft gegründet werden.

Neuer Chef des Aufsichsrates ist Achim Plate, geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Investmentgesellschaft SPSW Capitals, die als Portfoliomanager für verschiedene Fonds zusammen mit dem anderen Ankeraktionär Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) im März alle Anteile des US-Investors AMA Capital übernommen hatte. Plate löst Stefan Rindfleisch ab, der künftig Vize im Gremium ist. Außerdem gehören dem Kontrollorgan Henning Soltau, Wolfgang Henseler, Marco Scheidler und Klaus Dimigen an.