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Während die HSH Nordbank auf den Abschluss der Privatisierung wartet, forciert sie den Abbau weiterer Altlasten, vor allem im Shipping. Das Konzernergebnis vor Steuern lag nach sechs Monaten bei –1 Mio. € gegenüber –60 Mio. € nach dem 1. Quartal.

Noc[ds_preview]h lässt die endgültige Privatisierung auf sich warten. Das Closing des Verkaufs an ein Investorenkonsortium um Cerberus und J.C. Flowers verschiebt sich weiter in Richtung Jahresende und könnte sogar erst im Dezember erfolgen. Ursprünglich waren zunächst Ende Juli, später dann der September genannt worden.

Stefan Ermisch, HSH
Stefan Ermisch, Vorstandschef der HSH Nordbank (Foto: HSH)

Bei der Sanierung macht die Landesbank dagegen offenbar weitere Fortschritte. »Wir treiben die Neuausrichtung hin zu einer effizienten Geschäftsbank mit einem profitablen, kundenorientierten Ansatz entschlossen voran«, sagte CEO Stefan Ermisch gestern bei der Vorlage der Halbjahreszahlen.

Das Konzernergebnis von –1 Mio. € (Vorjahreszeitraum: +173 Mio. €) sei einerseits deutlich von Privatisierungseffekten belastet, etwa von den im 1. Quartal gebildeten Rückstellungen für die vorzeitige Beendigung der Zweitverlustgarantie der Länder in Höhe von –100 Mio. €. Außerdem hätten sich die Belastungen aus der Garantie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf -158 (-80) Mio. € nahezu verdoppelt.

Bessere Erträge aus dem operativen Geschäft, weitere Einsparungen auf der Kostenseite und Auflösungen in der Risikovorsorge von 81 (-241) Mio. € hätten die Verluste hingegen fast kompensiert. Nach Steuern beträgt das Konzernergebnis somit –77 (158) Mio. €.

Die Kernbank habe sich gut entwickelt und das erste Halbjahr mit einem Ergebnis vor Steuern von 378 (543) Mio. € abgeschlossen. Die Risikoabdeckung sei mit 63,3% (31.12.2017: 63,8%) »äußerst solide«. Die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) verbesserte sich auf 16,0% (31.12.2017: 15,4%)

Mit Abschluss der Privatisierung (Closing) wird das Portfolio notleidender Kredite der Abbaubank an Investoren verkauft und der Konzern damit nahezu vollständig von Altlasten befreit sein. Die dann auch im europäischen Vergleich gute Asset-Qualität wird sich in einer NPE-Quote von rund 2% spiegeln.

Teil der Privatisierung ist auch der separate Verkauf von Krediten aus dem Bereich Shipping an die Investoren in Höhe von 4,3 Mrd. €. Abzüglich dieser Summe liegt das Volumen in der Schiffsfinanzierung jetzt nur noch bei 5,3 Mrd. €. Nach HANSA-Informationen wurde die Zahl der Schiffe seit Ende 2017 nochmals um mehr als 10% reduziert.

Auf der anderen Seite wurde für die Kernbank auch wieder Neugeschäft gezeichnet, insgesamt in Höhe von 0,3 Mrd. €. Bis Jahresende soll sich die Summe verdoppeln.

HSH