Nach dem Feuerlöschboot »Branddirektor Westphal« bestellt Hamburg zwei weitere, kleinere Löschboote für den Hafen. Sie sollen in die Flotte Hamburg integriert werden und jeweils rund 8 Mio. € kosten.
Die europaweite Ausschreibung für die beiden neuen Feuerlöschboote läuft nur noc[ds_preview]h wenige Tage. Werften sind aufgefordert, ihre Angebote für die beiden jeweils 30 m langen und 8 m breiten Boote abzugeben. Nach Sichtung der Unterlagen will die Hamburg Port Authority (HPA) bis Ende dieses Jahres den Auftrag auslösen. Kalkuliert wird nach HANSA-Informationen mit einem Preis von etwa 8 Mio. €, bis 2020 sollen die Boote fertig sein.
Die alten Feuerwehrboote in Hamburg sind in die Jahre gekommen und sollen ersetzt werden. Ihre Aufgabe: Brände auf Schiffen aber auch an Land, zum Beispiel in Industriebetrieben, von der Wasserseite löschen. Um überall einsetzbar zu sein, bekommen sie dem Vernehmen nach ein absenkbares Steuerhaus, um auf dem Weg in entlegene Teile des Hafen- und Stadtgebiets auch niedrige Brücken passieren zu können. Die Hubanlage kann sowohl einen Löschmonitor als auch eine Plattform für Personen tragen.
Die 12 kn schnellen Boote bekommen eine dreiköpfige Besatzung, außerdem ist an Bord Platz für weitere 16 Einsatzkräfte. Angetrieben werden sie von einem diesel-elektrischen Hybridantrieb mit Batteriepuffer, die Boote können für kürzere Zeiträume also rein elektrisch fahren. Zusätzlich werden die Neubauten mit einer Abgasnachbehandlungsanlage einschließlich Partikelfilter und Stickoxidkatalysator aussgerüstet. Damit erfüllen sie die Kriterien des Umweltzertifikats »Blauer Engel«.
Die Boote sollen aber nicht nur zur Brandbekämpfung, sondern auch als Brückenprüfschiff bei HPA und dem Landesamt für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) eingesetzt werden, heißt es. Eine bessere Auslastung soll helfen, die Kosten im Schiffsbetrieb zu senken.
Unterdessen erproben Feuerwehr und die stadteigene Flotte Hamburg derzeit ein größeres Feuerlöschboot, das bis Jahresende in Dienst gestellt werden soll. Die »Branddirektor Westphal« ist 43 m lang und gilt als die modernste und größte Einheit ihrer Art in Europa. Es ist mit zwei bis vier festen Besatzungsmitgliedern besetzt und kann bis zu 32 Einsatzkräfte der Feuerwehr an Bord nehmen.
Gebaut wurde das rund 16 Mio. € teure Schiff bei der Fr. Fassmer-Werft in Berne (Niedersachsen) nach einer europaweiten Ausschreibung im Herbst 2016. Das 10 m breite und über einen Tiefgang von 2,80 m verfügende Einsatzboot setzt auch hinsichtlich seiner Ausstattung neue Maßstäbe. So wurden insgesamt drei Wasserkanonen mit einer Reichweite von bis zu 180 m und bis in eine Höhe von 110 m installiert. Das entspricht der dreifachen Leistung der vorhandenen Löschboote. Dabei können von dem Neubau bis zu 120.000 l Löschwasser pro Minute gepumpt werden.
In der »Flotte Hamburg« sind Boote der Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr, Nassbagger, Schuten und andere Behördenfahrzeuge zusammengefasst. Als GmbH & Co. KG ist sie 100%-ige Tochter der HPA.
