Neuer Bunkerzuschlag beim Schifffahrtskonzern Maersk. Die Dänen wollen die höheren Kosten durch die ab 2020 geltende neue Schwefelobergrenze an die Kunden weitergeben. Dafür wird der Zuschlag bereis ab 1. Januar 2019 neu berechnet.
Nach den Vorgaben der Internationalen Seeschifff[ds_preview]ahrtsorganisation (IMO) liegt der ab 2020 erlaubte Schwefelgehalt im Kraftstoff bei nur noch 0,5% statt der heute üblichen 3,5%. Der sogenannte BAF-Zuschlag (Bunker Adjustment Factor) soll den Anstieg der kraftstoffbedingten Kosten kompensieren und werde künftig getrennt von der Frachtrate erhoben, teilte Maersk jetzt mit.
Nach Branchenschätzungen werden mehr als 90% der weltweiten Schiffsflotte auf schwefelarme Kraftstoffe (LSFO) zurückgreifen. Das gelte auch für Maersk, trotz der jüngst verkündeten Anschaffung einer begrenzten Zahl von Scubbern für einige Schiffe, die damit dann weiter Schweröl (HFO) fahren könnten.
15 Mrd. $ Mehrkosten für globale Schifffahrt
LFSO werde deutlich teurer als herkömmliche Kraftstoffe. Basierend auf den erwarteten Preisunterschieden werden die zusätzlichen Kosten für die globale Containerschifffahrt bis zu 15 Mrd. $ geschätzt, Maersk selbst rechnet mit Mehrausgaben von 2 Mrd. $. »Wir unterstützen die neuen Regeln voll und ganz«, sagt Vincent Clerc, Chief Commercial Officer von Maersk. »Der neue BAF ist ein fairer und berechenbarer Mechanismus, der uns und unseren Kunden Sicherheit und Planbarkeit geben wird.«
Der BAF ersetzt den aktuellen SBF-Zuschlag und besteht aus zwei Schlüsselelementen: dem Kraftstoffpreis je Tonne, der als Durchschnitt aus dem Angebot der weltweit wichtigen Bunkerhäfen berechnet wird, und einem Routen-Faktor, der sich aus dem durchschnittlichen Treibstoffverbrauch in einem bestimmten Fahrtgebiet ergibt und Variablen wie Laufzeit, Treibstoffeffizienz und mögliche Ungleichgewichte zwischen Hin- und Rückweg berücksichtigt. Die Kunden könnten so jederzeit ihre Kosten vorhersehen – sowohl vor als auch nach 2020, heißt es.
Hier einige Beispiele für BAF-Tarife ($/FEU) für Standardcontainer bei unterschiedlichen Kraftstoffpreisen ($/t) für ausgewählte Fahrtgebiete:
