Der Seefrachtmarkt ist gemessen an den Prämieneinnahmen nach wie vor der größte kommerzielle maritime Geschäftszweig für die Versicherer. Mega-Schiffe und Naturkatastrophen machen der Branche zu schaffen, es bedarf zeitgemäßer Bewertungen.
Die Statistiken der International Unio[ds_preview]n of Marine Insurance (IUMI) für 2017 weisen globale Ladungs-Prämien in Höhe von 16,1 Mrd. $ aus. Weltweit ist der Geschäftszweig seit mehreren Jahren unrentabel mit steigenden Schaden- und Kostenquoten, was den Underwritern große Sorgen bereitet.
Sean Dalton, Vorsitzender des Cargo Committee der International Union of Marine Insurance (IUMI), erklärt, dass für 2018 und 2019 ein starkes Wachstum des globalen Warenhandels erwartet werde. Während dies für die Frachtversicherer positiv sei, sei das weitere Wachstum von verschiedenen politischen und wirtschaftlichen Faktoren abhängig, und da gebe es einige »ernsthafte Bedenken«. Denn immer mehr Länder schränken den internationalen Handel ein oder behindern ihn.
2017 war das schlechteste Jahr hinsichtlich Naturkatastrophenschäden in der Geschichte der Versicherungswirtschaft. Die Hurrikane Harvey, Irma und Maria verursachten alle Ladungsschäden, insbesondere durch eine Erhöhung der statischen Risikodeckung.
»Müssen risikogerechte Prämien entwickeln«
Dalton: »Der Frachtversicherungsmarkt beginnt sich zu stabilisieren, aber er hat noch einen langen Weg vor sich. Viele Ladungs-Accounts waren 2017 stark von diesen Ereignissen betroffen,und 2018 dürfte ein weiteres sehr aktives Jahr werden.«
»Nat-Cats« und Groß- oder Ausreißer-Verluste, wie die Explosion im Hafens von Tianjin im Jahr 2016, hätten gezeigt, dass der Ladungsmarkt die Preise für solche Verluste realistisch festsetzen und risikogerechte Prämien entwickeln müsse, so der IUMI-Vorsitzende.
»Containerschiffsbrände und das zunehmende Auftreten von falsch deklarierten Ladungen sind ein beunruhigender Trend. Das Feuer an Bord der Maersk Honam, bei dem auf tragische Weise fünf Besatzungsmitglieder getötet wurden, ist das jüngste Beispiel für dieses Problem, und der Verlust wird wahrscheinlich den größten Schaden der Havarie-Grosse in der Geschichte verursachen. Da die Schiffe immer größer werden, muss die Anhäufung von Frachtwerten in Verbindung mit dem zunehmenden Risiko von Bränden an Bord von allen Beteiligten dringend angegangen werden.«
Risiko Cyber-Crime und Chance Digitalisierung
Nach wie vor sind die Ladungsversicherer auch Cyber-Bedrohungen ausgesetzt, nicht nur im Hinblick auf unmittelbare Schäden, sondern auch wegen potenzieller Störungen in der weiterführenden Lieferkette. Die Lieferketten werden auch von neuen, effizienzorientierten Entwicklungen beeinflusst.
»Diese innovativen Initiativen haben das Potenzial, die globale Lieferkette zu verändern und werden die Underwriter dazu bringen, neue Produkte zu entwickeln, um diesem Wandel zu begegnen. Darüber hinaus bieten neue Entwicklungen in den Bereichen Big Data und Analytics das Potenzial, Frachtversicherern bessere Werkzeuge und Fähigkeiten zur Verwaltung ihres Geschäfts zur Verfügung zu stellen«, erklärt Dalton,
