Die »Venta Maersk« machte nach der Nordostpassage in Bremerhaven fest (Foto: Scheer)
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Der Maersk-Neubau »Venta Maersk« hat seine vielbeachtete Nordostpassage erfolgreich beendet und ist auf dem Weg nach St. Petersburg.

Nach Ankunft des 3.596-TEU-Schiffs will der dänische Konzern nach derzeitigen Plänen ein Zwischenfazit ziehen und erste Erkenntnisse präsentieren. [ds_preview]Wie die HANSA erfuhr, gab es bei der Fahrt durch die russische Arktis allerdings keine größeren Probleme an Bord – zumindest laufen das Schiff und die Systeme bisher fehlerfrei. Nach einem Zwischenstopp in Bremerhaven geht es nun nach St. Petersburg.

Nordostpassage, Maersk
Karte: HANSA

Maersk hatte die Fahrt als »Test« deklariert. Die 3.596-TEU-Serie gehören laut Maersk zu den weltweit größten Schiffen mit Eisklasse, die speziell für den Einsatz in kalten Gewässern (bis -25 °C) entwickelt wurden, wo Eisklasse und ein verstärkter Rumpf für den ganzjährigen Betrieb erforderlich sind. An Bord gibt es Anschlüsse für 600 Kühlcontainer. Die neuen Schiffe haben ein verstärktes Vorschiff für sichere Anlegemanöver im Winter und geschlossene Brückenflügel für sicheres Manövrieren. »Venta Maersk« ist das vierte von sieben Schwesterschiffen und war erst am 11. Juli 2018 abgeliefert worden.

An Bord werde »eine Vielzahl von Gütern« sein, die für die Destinationen auf dieser Route typisch sind, von Elektronik bis hin zu Mineralien«, hieß es seitens des Carriers vor Beginn der Passage. Auf dieser Probefahrt würden die Kühlcontainer Fische enthalten. Die 26-köpfige Besatzung hat an ein spezielles Training absolviert.

Ungeachtet der Ergebnisse des Tests soll es vorerst bei einem Einzelfall bleiben. »Es ist wichtig zu betonen, dass es sich hierbei um einen einmaligen Versuch handelt, um eine unbekannte Route für die Containerschifffahrt zu erforschen und wissenschaftliche Daten zu sammeln. In der heutigen schnelllebigen Welt müssen Unternehmen, die führen wollen, innovativ sein. Bei Maersk investieren wir in Innovationen auf allen Ebenen unserer Organisation«, teilte Maersk im Vorfeld der Reise mit. Man wolle neue Geschäftsmöglichkeiten schaffen und Kosteneffizienz gewährleisten. »Der Test bietet uns die einmalige Gelegenheit, Erfahrungen in einem neuen Bereich zu sammeln und die Schiffssysteme, die Fähigkeiten der Besatzung und die Funktionalität des landseitigen Supports zu testen.«

Man müsse die Bedürfnisse der Kunden in Bezug auf Hafenabdeckung und Transitzeit berücksichtigen, auch Wetter- und Flotten- bzw. Schiffsmöglichkeiten. »Natürlich wollen wir auch ein Produkt haben, das kostengünstig genug ist, um eine angemessene Rendite zu erwirtschaften«. Allerdings, so wird explizit bestätigt: Derzeit sehen die Dänen die Nordseeroute nicht als Alternative zu den üblichen Routen.

Bei Maersk verfolgt man die Entwicklung der Nordseeroute. »Heute ist die Passage nur noch für etwa drei Monate im Jahr möglich, was sich mit der Zeit ändern kann. Darüber hinaus müssen wir auch berücksichtigen, dass für die Durchfahrt Schiffe mit Eisklasse erforderlich sind, was eine zusätzliche Investition bedeutet«, hieß es vor Antritt der Reise