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In der EU wächst offenbar die Zahl der Befürworter von steuerfreiem Landstrom für Schiffe – sehr zur Freude der Häfen.

Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat jetzt ein positives Votum über einen aktuellen Bericht (»Ertug«) gefällt. Darin geht es um die Beseitigung [ds_preview]der steuerlichen Hindernisse für die Einführung der landseitigen Stromversorgung (OPS) am Liegeplatz. Bezugnehmend auf den Ausbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe in der EU wurde darauf hingewiesen, dass die Besteuerung erhebliche Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit alternativer Kraftstoffe hat, und betont, dass die Unterschiede bei der Energiebesteuerung für die landseitige Versorgung von Schiffen beseitigt werden sollten.

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Aus der Hafenbranche kamen wenig überraschend positive Reaktionen. Die Organisation der europäischen Häfen (ESPO) begrüßte die Abstimmung im Parlament. Man sei der Ansicht, »dass die Energiesteuer auf Strom ein erhebliches Hindernis für die Aufnahme von Landstrom für Schiffe« ist – der Hauptgrund dafür, dass er von Schifffahrtstreibenden nicht als überzeugender Business Case bewertet wird.

Schweden, Deutschland und Dänemark wurde im Rahmen der Energiesteuerrichtlinie bereits die Genehmigung erteilt, vorübergehend einen ermäßigten Steuersatz auf Landstrom für Schiffe anzuwenden.

»Die Häfen in Europa investieren viel in die landseitige Strominfrastruktur (OPS). Die steuerlichen Barrieren haben aber dazu geführt, dass die Anlagen zu wenig genutzt werden. Die Abstimmung im Parlament ist ein starkes Signal«, sagte ESPO-Generalsekretärin Isabelle Ryckbost. Eine dauerhafte und europäische Steuerbefreiung würde einen großen Nachteil beseitigen, so dass die Häfen und ihre umliegenden Gemeinden die ökologischen Vorteile dieser kostspieligen Investitionen nutzen könnten, hieß es weiter. »Wir hoffen nun, dass die Botschaft auch die Kommission, die nationalen Regierungen und die für Steuerfragen zuständigen Minister erreicht«, sagte Ryckbost.