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Die »strategische Neuausrichtung« von Bureau Veritas findet am Kapitalmarkt offenbar großen Anklang. Eine neue Anleihe war stark überzeichnet.

Der französische Konzern, der auch in der Klassifikation von Schiffen eine wichtige Rolle spielt, in anderen Industrie-Segmenten zum Teil[ds_preview] aber noch stärker vertreten ist, hat jetzt eine neue Anleihe über 500 Mio. € mit einer Laufzeit bis Januar 2025 und einem Kupon von 1,875% ausgegeben.

Laut einer Mitteilung des Konzerns war die Anleihe zweimal überzeichnet. »Das zeigt das hohe Vertrauen der Investoren in das Bureau Veritas-Modell sowie die Qualität des Kreditprofils«, so die offizielle Mitteilung weiter. Mit der Emission nutze man attraktive Marktbedingungen, um die Refinanzierung der Fälligkeiten im Jahr 2019 zu ermöglichen, die durchschnittliche Laufzeit der Verbindlichkeiten zu verlängern »und gleichzeitig die Kosten zu optimieren«.

Erst bei der Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Bureau Veritas bestätigt, bei der »strategischen Neupositionierung« die halbe Strecke geschafft zu haben. Der Umsatz wuchs, das maritime Geschäft aber schwächelte weiter.

»Wir haben im ersten Halbjahr 2018 gute Fortschritte erzielt«, sagt CEO Didier Michaud-Daniel. Der Umsatz stieg um 3,5% im 1. Halbjahr, im 2. Quartal sogar um 4,4%. Allein die getätigten Akquisitionen hätten den Jahresusatz um 85 Mio. € gesteigert.

Fünf der sechs Sparten hätten zum Wachstum beigetragen, im Schnitt um 4,3%. Ausnahme sei der Bereich Marine & Offshore, der bei einem Anteil von 7% am Gesamtumsatz nach wie vor unter den schwachen Schifffahrtsmärkten leide. Erst zum Jahresende sei mit einer leichten Erholung zu rechnen, hieß es.

Der Umsatz des 1. Halbjahres lag bei 2,34 Mrd. €. Das operative Ergebnis wird mit 348,1 Mio. € ausgewiesen, währungsbereinigt ein Plus von 7,8%. Daraus ergibt sich ein Jahresüberschuss von 189,5 Mio. €, ein Anstieg um 12,9%. Im maritimen Sektor ging der Umsatz um –5,4% zurück, –2,2% waren es im 2. Quartal. Als Ursachen nannte Bureau Veritas den Rückgang im Neubaubereich (38% des Segmentumsatzes), leichte Einbußen im Inspektionsbereich (45% des Umsatzes), sowie den Konkurrenz- und Preiskampf.

Zum 30. Juni zählte die von Bureau Veritas betreute Flotte 11.293 Schiffe (119,1 Mio. BRT). Dies immerhin sei ein Anstieg um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragseingang belief sich auf 3,5 Mio. BRT nach 2,9 Mio. BRT im Vorjahreszeitraum. Der Auftragsbestand habe sich bei 13,4 Mio. BRT stabilisiert.