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Eine neue Wendung in der jahrelangen Hängepartie des Schiffbaus bei ThyssenKrupp, aber die Gewerkschaft IG Metall ist nicht unzufrieden.

Die Angliederung der Werftensparte direkt unter dem Vorstand des Industriekonzerns thyssenkrupp unterstreicht nach Meinung der Arbeitnehmervert[ds_preview]reter die Bedeutung des Marineschiffbaus im Unternehmen, heißt es in einer Stellungnahme. Thyssenkrupp hatte kurz zuvor angekündigt, die Werftensparte aus dem Bereich Industrial Solutions herauszulösen, damit sich dieser stärker auf den Kernanlagenbau konzentrieren kann.

Nachdem der Konzern seine Schiffbauaktivitäten im Juni noch in Frage gestellt hatte, scheint der jüngste Schritt eine gewisse Zufriedenheit auszulösen, zumindest ist man bei der Gewerkschaft optimistischer.

»Wir setzen darauf, dass die neue Struktur den Marineschiffbau stärkt und dem Management bei tkMS und Atlas Elektronik mehr Möglichkeiten gibt, eigenständig und selbstbestimmt zu arbeiten«, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. »Wir haben keine Anzeichen dafür, dass ein Verkauf der Werftensparte vorbereitet wird. Im Gegenteil: Wir sehen in der Entscheidung des Konzerns ein klares Bekenntnis zum Schiffbau.«

Achim Hass, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von tkMS, ergänzte: »Das Unternehmen kann sich in der neuen Struktur auf seine beiden Standbeine, den Über- und Unterwasserschiffbau, konzentrieren. Auch bei tkMS wird es weitere Veränderungen in den Abläufen und Strukturen geben. Es sind aber keine Sanierungen wie in anderen Bereichen des Konzerns geplant. Wir sehen das als einen weiteren Schritt, damit die Kolleginnen und Kollegen bei tk MS nun wieder das tun können, was sie am besten können: U-Boote und Schiffe entwickeln, bauen und ausrüsten.«

Zur Werftensparte von thyssenkrupp zählen in Deutschland etwa 5400 Beschäftigte. tkMS hat Standorte in Kiel, Hamburg und Emden. Zu Atlas Elektronik gehören neben der Zentrale in Bremen Standorte in Wedel und Wilhelmshaven sowie Hagenuk Marinekommunikation in Flintbek bei Kiel.