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Mit der Ratifizierung des Hongkong-Übereinkommens setzt Deutschland als eine der größten Handelsschiffsnationen der Welt ein wichtiges Signal fu?r eine Verbesserung der Arbeits- und Umweltbedingungen auf den internationalen Recycling-Werften.

»Das Üb[ds_preview]ereinkommen ist das einzig scharfe Schwert, um sicherere Arbeitsbedingungen fu?r die Menschen an den Recycling-Standorten und den Schutz der Umwelt durchzusetzen«, sagt Ralf Nagel, Geschäftsfu?hrendes Präsidiumsmitglied des VDR.

Knapp 80% aller zur Verwertung freigegebenen Schiffe werden heute auf Werften in Asien recycelt, davon rund 35% in Indien. Mit diesem Beschluss werden insbesondere solche Werften in Su?dasien unterstu?tzt, die schon heute nachgewiesen nach den hohen Standards des Hongkong-Übereinkommens arbeiten. »Wir hoffen sehr, dass die Ratifizierung durch Deutschland auch den Ratifizierungsprozess in anderen Staaten, insbesondere in Indien unterstu?tzt«, so Nagel.

Der VDR-Geschäftsführer Nagel verlangte daru?ber hinaus, dass die EU-Kommission die bereits nach den neuen Standards arbeitenden außereuropäischen Werften mit in die Liste der zugelassenen Werften fu?r EU-geflaggte Schiffe aufnimmt.

Im Mai 2009 haben 67 Mitgliedsstaaten der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) die Hongkong-Verinbarung beschlossen. In Kraft tritt sie aber erst, wenn mindestens 15 Staaten sie ratifiziert haben, die wiederum mehr als 40% der Welttonnage repräsentieren. Dies ist zurzeit noch nicht der Fall, könnte aber durch eine Ratifizierung der Recyclingstaaten China und Indien erreicht werden.

Kernpunkt des Schiffsrecycling-Übereinkommens ist die Erstellung einer Schadstoffliste, in der alle toxischen Stoffe wie Asbest, PCB, Ozon abbauende Gase und die TBT-haltigen Außenhautanstriche erfasst werden mu?ssen. Die Konvention enthält weiterhin Bestimmungen fu?r die Zertifizierung und Auswahl von geeigneten Schiffsrecycling-Werften. Das Übereinkommen gilt fu?r Neubauten wie fu?r Bestandsschiffe ab 500 BRZ (Bruttoraumzahl), insgesamt fallen weltweit 50.000 Schiffe darunter.