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Mit einem maßstabsgetreuen Modell hat Nobiskrug auf der Monaco Yacht Show erstmals das jüngste Yacht-Projekt präsentiert. Die 80 m lange »Artefact«, zuvor bekannt als Projekt 790, soll 2019 abgeliefert werden.

Das Design der Mega-Yacht von Gregory Marshall Studio und Reymond Lang[ds_preview]ton Design. Der ungenannt bleibende Eigner habe eine besonders innovative und umweltfreundliche Lösung gefordert, teilt Nobiskrug mit. So habe er sich beispielsweise einen möglichst leisen Betrieb gewünscht.

Entgegen den üblichen Konventionen befindet sich die Eignerkabine im Achterschiff und nicht im Bug. Alle Unterhaltungsbereiche befinden sich in Zonen, in denen die Fahrtbeschleunigung wenig spürbar ist. Die umfangreiche Rumpfentwicklung und Tests hätten dabei sichergestellt, dass das Schiff komfortabel fahren wird.

Die »Artefact« ist die erste Hybrid-Superyacht mit einem Antriebssystem bestehend aus einem DC-Bus, Batterien und einem ABB Azipod-Antrieb. Dieses neue System ermögliche größere Effizienz bei geringeren Emissionen sowie weniger Lärm und Vibrationen, heißt es. Die Technologie könne nachweislich für einen um 20% geringeren Kraftstoffverbrauch sorgen als herkömmliche Wellenantriebe, teilte ABB jüngst mit.

Zusammen mit seinem fortschrittlichen dynamischen Positionssystem (DPS) kann die Hybrid-Superyacht ihre Position halten, um so das Unterhaltungserlebnis sowie den Komfort der Gäste zu maximieren. Hierzu muss nicht einmal der Anker genutzt werden, was zeitgleich den sensiblen Meeresgrund schütze.

Im März war der Neubau auf Kiel gelegt worden. Seinerzeit sorgte vor allem für Aufsehen, dass die Yacht gläserne Bordwände bekommen soll.

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Quelle: ABB

Der Neubau soll die neuen Tier-III-Vorschriften der IMO erfüllen. Die Verordnung tritt für alle Superyachten ab 2021 in Kraft und schreibt vor, dass die Stickoxid-(NOx)-Emissionen um 70 % unter den derzeit zulässigen Grenzwerten liegen müssen. Ein weiteres Feature ist das Energieleitsystem »Onboard DC Grid«. Es soll die Effizienz erhöhen, indem die Motoren mit variablen Geschwindigkeiten arbeiten und gespeicherte Energie nutzen können. Zudem eigne es sich auch für die Integration von Energiequellen der nächsten Generation, einschließlich erneuerbarer Energien. Das integrierte Power and Energy Management System (PEMS) soll die Lastverteilung zwischen den Energiequellen autonom steuern.

Neben der »790« hatte Nobiskrug jüngst zwei weitere Yacht-Aufträge ins Orderbuch genommen, ein 62 m langer Neubau mit Ablieferung in 2021 und eine 77 m lange Yacht, ebenfalls zur Ablieferung in 2021.