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Für Rohölverschiffungen verzeichnen die Reeder zweistellige Ertragssteigerungen gegenüber der Vorwoche. Befrachter schaffen es nicht, den Markt auszubremsen.

Der Aufschwung am Spotmarkt für Rohöltanker hat sich diese Woche noch einmal beschleunigt. Neben der allgemeinen saisonale[ds_preview]n Belebung deutet Analysten zufolge einiges darauf hin, dass die OPEC-Staaten den Markt bald wieder stärker mit Exportladung fluten.
Der Baltic Dirty Tanker Index kletterte seit Wochenanfang bis gestern um über 11% auf 1.121 Zähler, wobei der sich der festere Trend durch alle Größenklassen zog. Für Supertanker der VLCC-Klasse kletterte das durchschnittliche Ertragsniveau im Spotgeschäft um über 10% auf rund 44.000 $/Tag.

Tanker D Amico
Photo: D’Amico

Mit etwas Verzögerung charterten die Ölkonzerne und -händler zum Wochenende hin noch einen Schwung Schiffe, was das Ratenniveau nach vorherigen Verlusten steil nach oben trieb. Schiffsmakler beurteilen die Nachfrage nach Schiffsraum für November im Persischen Golf als sehr positiv. Nach Einschätzung der norwegischen Investment-Bank Arctic Securities dürften die OPEC-Staaten ihre Lieferungen zum Jahreswechsel wieder ausweiten, weil sie sonst Gefahr liefen, weiter Marktanteile an die US-Exporteure zu verlieren. Bis 2020 rechnen die Experten jetzt mit einer kontinuierlichen Verbesserung der Tageserträge – bis auf 50.000 $/Tag im Jahresdurchschnitt für VLCC und auf 35.000 $/Tag für Suezmaxe. Diese Woche konnten sich sowohl Suezmaxe als auch Aframaxe bereits deutlich auf rund 29.300 und 33.600 $/Tag verbessern. Letztere konnten vor allem in der Mittelmeerfahrt stark dazugewinnen.

Fallende Bulk-Raten

Am Trockenfrachtmarkt war der Ratentrend eher fallend. Der Baltic Dry Index fiel um 57 auf 1.519 Punkte. Allerdings sind die Einbußen einzig und allein dem Panamax- sowie dem Supramax-Segment geschuldet. Für die Panamax-Bulker verschlechterte sich die Durchschnittsrate im Zeitcharter-Trip-Geschäft um rund 11% auf 12.682 $/Tag. Ausschlaggebend dafür war eine merkliche Abschwächung des Geschäfts im Nordatlantik, in der Transpazifikfahrt zog das Ratenniveau hingegen an. Bei den Supramaxen wirkte sich ein Nachfragerückgang im asiatisch-pazifischen Raum negativ aus und ließ die Durchschnittsrate um rund 4% auf gut 12.500 $/Tag absinken. Die Ertragslage der Capesize- und der Handysize-Bulker im Spotgeschäft verbesserte sich dafür marginal auf 19.078 und 9.763 $/Tag.

TC-Raten rutschen weiter ab

Die Zeitcharterraten der Containerschiffe gerieten diese Woche stärker ins Rutschen, nachdem sich die Tonnageverfügbarkeit über Wochen aufgebaut hat. Der New ConTex fiel um 2,1% und der Howe Robinson Containership Index um 2,2%. Für kleinere Panamax-Typen ging das Niveau in Asien teilweise bis auf 10.000 $/Tag runter, während 2.700-TEU-Schiffe ohne Ladegeschirr zum Teil unter die Markt von 11.000 $/Tag abrutschten. So soll CMA CGM die »Cape Moreton« (2.741 TEU, Aker CS 2700) zu 10.850 $/Tag für 6-9 Monate in Fernost gechartert haben. Yang Ming verlängerte maklerangaben zufolge die Beschäftigung der »Lioba« (2.702 TEU, Thyssen 2700) zu 10.600 $/Tag für 3-6 Monate ebenfalls in Asien. (mph)