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Nach dem vermuteten Sabotageakt an Bord ist die neueste Fähre der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) zur verspäteten Probefahrt ausgelaufen. Wann die »W.B. Yeats« an den Auftraggeber Irish Ferries abgeliefert wird, bleibt unklar.

Die Fertigstellung der 195 langen Fähre hatt[ds_preview]e sich bereits mehrfach verzögert. Zuletzt war die FSG durch einen Sabotage-Akt in ihrem Zeitplan zurückgeworfen worden. Bei einem Test noch an der Werftpier war vor wenigen Tagen offenbar bewusst ein Auslass-Ventil am Kühlwasserkreislauf im Maschinenraum der Fähre geschlossen worden. Dadurch überhitzte eine der vier Hauptmaschinen von MaK, die durch den Vorfall beschädigt wurde. Die Werft hatte daraufhin die Behörden eingeschaltet und Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft in Flensburg gestellt.

Nun wird zunächst die verschobene Testfahrt nachgeholt. Vorerst gebe es keine weiteren Angaben zum weiteren Zeitplan oder zum konkreten Ablieferungstermin, teilte die Werft mit. »Die Arbeit liegt jetzt in den Händen der Fachleute an Bord«, heißt es.

Im Januar dieses Jahres war der Stapellauf der neuen Fähre erfolgt. Das Schiff (54.975 GT) bietet Platz für 1.885 Passagiere sowie 300 Pkw/2.800 Spurmeter und ist die größte bislang in Flensburg gebaute Fähre. Irish Ferries will sie künftig auf der Route zwischen Dublin (Irland) und Cherbourg (Frankreich) einsetzen. Bei der »W.B.Yeats« handelt es sich um die erste von zwei bestellten Passagierfähren für die Irish Continental Group (ICG).

Ursprünglich war die Ablieferung des knapp 150 Mio. € teuren Neubaus für Ende Juni geplant. Aber auch ein weiterer Termin im September konnte nicht gehalten werden, weil sich die Lieferung von Komponenten verzögert hatte. Die Reederei Irish Ferries hatte mehr als 2.000 Kunden seinerzeit darüber informieren müssen, dass bereits gebuchte Fahrten storniert werden mussten.

Neubau »W.B. Yeats«

  • Länge: 194,60 m
  • Breite: 31,60 m
  • Größe: 54.975 GT
  • Hauptmaschinen: 33.600 kW
  • Kapazität: 1.885 Passagiere, 2.800 Spurmeter