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Häfen und Flughäfen wären in einem »No Deal«-Szenario für den Brexit im Infrastruktur- und gesamten Verbriefungssektor besonders verwundbar. Verkehrsrückgänge und erhöhte Kosten drücken auf die Cashflows, weniger liquide Kapitalmärkte erhöhen die Refinanzierungskosten.

Die polit[ds_preview]ische Spaltung innerhalb des Vereinigten Königreichs und langsame Fortschritte bei den Verhandlungen mit der EU führen dazu, dass es eine Vielzahl möglicher Brexit-Ergebnisse gibt. Ein »No Deal«-Brexit würde die Zoll-, Handels- und Wirtschaftstätigkeit erheblich stören. Die britische Wirtschaft könnte laut Fitch Ratings kurzfristig ein schwächeres Wachstum oder sogar einen Rückgang verzeichnen, sowie eine anhaltende Abwertung des Pfunds und eine erhöhte Inflation.

Zu den kurzfristigen Auswirkungen gehören sofortige Handels- und Reiseunterbrechungen am Brexit-Tag, die insbesondere Channel Link (CLEF), Häfen (ABP) und Flughäfen (Heathrow, Gatwick, Manchester Airport Group) betreffen würden, da Zölle der Welthandelsorganisation (WTO) erhoben und Einwanderungskontrollen durchgeführt werden und Flugzeuge möglicherweise am Boden bleiben, wenn Genehmigungen und Zulassungen nicht erteilt wurden.

Mittelfristig können ein schwächeres Wirtschaftswachstum, ein Rückgang der Einwanderung, ein sinkendes Verbrauchervertrauen, eine höhere Inflation und eine Abwertung des Pfunds zu einem geringeren Verkehrsaufkommen beitragen und die Einnahmen der Häfen und Flughäfen negativ beeinflussen. Inflationsabhängige Preise können die Auswirkungen auf die Einnahmen von ABP (Associated British Ports, 21 UK-Häfen mit ca. 25 % des UK-Seehandels) verringern, obwohl dies durch inflationsgeschützte Schulden ausgeglichen werden könnte, so Fitch. Darüber hinaus profitiert unter anderem ABP von langfristigen Verträgen mit Revenue Protection, die einige Volumenrückgänge ausgleichen können.

WBS (Whole Business Securitization)-Transaktionen profitieren typischerweise von der vollständigen Amortisation von Fremdkapital, wodurch das Refinanzierungsrisiko entfällt. Punch Taverns Finance B Limited ist die einzige WBS-Transaktion, die einem Refinanzierungsrisiko unterliegt. Auch bei Infrastrukturgeschäften mit langen Laufzeiten könne die Refinanzierung schwieriger werden, wenn es im Falle weiterhin schwieriger Brexit-Verhandlungen enger an den Kapitalmärkten werde, so Fitch Ratings.