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Die Intiative Project Forward unter der Leitung von Arista Shipping aus Athen zeigt, dass mit LNG als Kraftstoff, einem fortschrittlichen Rumpfdesign und hocheffizienten Antriebsmaschinen das Ziel der IMO, die CO2-Intensität bis 2030 um 40 % zu reduzieren, erreicht werden kann. Durch eine Ko[ds_preview]mbination mit klimaneutralen Brennstoffen soll noch mehr möglich sein.

Modellversuche des Projekts zeigen laut Projektpartner Wärtsilä, dass der Energy Efficiency Design Index (EEDI) des Schiffskonzepts deutlich unter dem derzeit strengsten Phase-III-Niveau liegt. Der EEDI spiegelt die CO2-Emissionen pro Transporteinheit wider und ist ein Maß für die Kohlenstoffintensität. EEDI Phase III gilt für Schiffe, die nach 2025 gebaut werden, und bedeutet eine Reduzierung um 30 % gegenüber dem Referenzniveau 2008.

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Klimaneutrale Kraftstoffe, die mit LNG gemischt werden, können das Ziel der IMO, die CO2-Emissionen um 70 % zu reduzieren, erreichen. (Tabelle: Deltamarin)

Die IMO hat auch angekündigt, dass Anstrengungen unternommen werden sollten, um eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen pro Transportarbeit um bis zu 70 % bis 2050 zu ermöglichen. Eine häufig diskutierte Möglichkeit, solche Emissionen zu reduzieren, besteht darin, die Leistung des Antriebsmotors zu begrenzen, aber dies würde eine deutlich niedrigere Betriebsgeschwindigkeit erfordern, was zu erheblichen Auswirkungen auf die Logistikkette führen würde, so Wärtsilä.

»Verringerung der Betriebsgeschwindigkeiten nicht nötig«

Project Forward zeige, dass dieses 70-prozentige Reduktionsziel der CO2-Emissionen auch ohne Verringerung der Betriebsgeschwindigkeiten durch den Einsatz klimaneutraler Kraftstoffe in Mischung mit LNG erreicht werden könne, heißt es. Solche klimaneutralen Brennstoffe können ähnlich wie fossiles LNG transportiert, gelagert und verbraucht werden.

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Diese Tabelle zeigt, dass mit dem Konzept des Project Forward Schiffes und der Verwendung von LNG-Kraftstoff die Anforderungen der EEDI Phase III bereits heute erfüllt werden können, ohne die Betriebsgeschwindigkeiten zu reduzieren (Tabelle: Deltamarin)

»Durch die fortschrittliche Motorentechnologie, die heute verfügbar ist, hat LNG ein deutlich besseres Emissionsprofil als Flüssigkraftstoff. LNG erscheint nicht als Übergangskraftstoff, sondern als der Kraftstoff von morgen und für viele Jahre«, sagt Antonis Trakakis, Technischer Direktor bei Arista.

In Zusammenarbeit mit dem finnischen Schiffsdesigner Deltamarin und der Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) wurde die Rumpfform des Konzeptschiffes optimiert. »Deltamarin hat eine lange Geschichte im Bereich energieeffizienter Schiffskonstruktionen, bei denen die Entwicklung von Rumpfformen seit jeher eine der wichtigsten Aufgaben ist«, sagt Tommi Hietamäki, Projektingenieur bei Deltamarin.

Zwei  Wärtsilä 31DF-Motoren ohne Hilfsaggregate

»Das effiziente Antriebskonzept von Project Forward basiert auf einer neuartigen Anordnung mit nur zwei hocheffizienten Wärtsilä 31DF-Motoren ohne Hilfsaggregate. Das Projekt steht im Einklang mit Wärtsiläs Smart Marine Vision, die eine Ära von Konzeptlösungen für optimale Effizienz, Sicherheit und Umweltverträglichkeit vorsieht«, fügt Johnny Kackur, General Manager, Wärtsilä Marine Solutions, hinzu.

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Quelle: Project Forward

»Als weltweit führender Experte für Gas arbeitet ABS mit innovativen Unternehmen und Organisationen zusammen, um die Bereitstellung von Technologien zu unterstützen, die die Umweltauswirkungen der Schifffahrt minimieren«, sagt Elias Kariambas, ABS Regional Business Director, Griechenland. »Die Vision von Project Forward, einen effizienten, umweltfreundlichen Langstrecken-Bulkcarrier zu schaffen, steht im Einklang mit der ABS-Mission, und wir sind stolz darauf, zu der gemeinsamen Anstrengung beizutragen.«

Neben Arista Shipping, Deltamarin, ABS und Wärtsilä ist auch der französische LNG-Tankhersteller GTT an dem Projekt beteiligt. Das Schiff ist mit einem LNG-Tank ausgestattet, der mittschiffs positioniert ist.

Bei der chinesischen Werft Jiangsu Yangzijiang hat Forward Maritime, eine Tochter der griechischen Arista Shipping, im April eine Bestellung für bis zu 20 LNG-betriebene Kamsarmax-Bulker aufgegeben.