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Überraschung im Versicherungsmarkt: Der P&I Club West of England hebt im kommenden Jahr die Prämien um 5% an. Andere Clubs der International Group (IG) könnten jetzt nachziehen.

Die Entscheidung hatte der Vorstand von West of England auf einer Sitzung in Luxemburg getroffen. [ds_preview]Als Gründe wurden niedrige Zinsen, steigende Schadensummen und abnehmende Reserven genannt. Zum ersten Mal seit vielen Jahren dürfte das Kapitalpolster auf unter 300 Mio. $ sinken, heißt es.

Während der vergangenen zehn Jahre hatte sich die P&I-Branche durch das Underwriting von Überschüssen und Investmenteinnahmen ein Polster zulegen können, die Prämien wurden demzufolge stabil gehalten oder sogar gesenkt.

Der West of England Club hat eine versicherte Tonnage von 120,6 Mio. BRZ. Damit hatte es im vergangenen Jahr nur zu einem Überschuss von 2 Mio. $ gereicht, gegenüber fast 30 Mio. $ im Jahr 2016. Schuld daran waren mehr Großschäden von jeweils über 3 Mio. $, die die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 87,2% auf 116% hochtrieben. Der Underwriting-Fehlbetrag belief sich demnach auf 28,2 Mio. $, konnte aber durch Kapitalerträge von 30,2 Mio. $ (4,8% Rendite) kompensiert werden.