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2018 könnte für deutsche Reeder ein Jahr werden, in dem die Zahl der Ablieferungen fast verdoppelt wird. Allerdings sind Verschiebungen möglich, weltweit warten 850 Schiffe auf ihre eigentlich geplante Indienststellung.

Nach einer aktuellen Erhebung des Branchendiensts VesselsVal[ds_preview]ue ist die Zahl der geplanten Ablieferungen für deutsche Reeder sprunghaft angestiegen. Laut dem gesamten Orderbuch der krisengeplagten Branche sind es in diesem Jahr 61 Schiffe über alle Segmente hinweg. 2017 waren es »nur« 42 geplante Neubauten – es gibt also eine Steigerung um rund 45%.

Sollten alle Schiffe tatsächlich noch bis Jahresende abgeliefert werden, würde das eine »Rückkehr zu früheren Zeiten« bedeuten, heißt es im Report von VesselsValue. Der Großteil der 23 noch »wartenden« deutschen Neubauten stammt aus dem Containersegment: 14 Schiffe.

Die Analysten scheinen allerdings nicht davon auszugehen, dass alle geplanten Ablieferungen auch tatsächlich noch 2018 durchgezogen werden. Die Aktivität verlangsame sich in der Regel gegen Ende des Jahres, heißt es: »Wenn Reeder einige Wochen warten, gilt das Schiff als ein ganzes Jahr jünger.«

VV Neubau Ablieferung2

Insgesamt waren für dieses Jahr 1.966 Ablieferungen geplant. Lediglich 1.100 Neubauten wurden allerdings bislang übergeben, so dass für die verbleibenden zwei Monate theoretisch noch 44 % des Auftragsbestands abgearbeitet werden müsste.

Von den drei führenden Schiffbauländern sitzt China auf dem größten Neubau-Berg. 50% seiner 2018er Aufträge stehen noch aus. Im Vergleich zu Japan und Südkorea, wo 25% und 28% der jeweiligen Auftragsbücher derzeit ausstehend sind, könnten chinesische Werften 446 Schiffe in den Lieferplan des nächsten Jahres aufnehmen.