Quelle: HANSA
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Die Dynamik an den Märkten lässt weiter zu wünschen übrig. Im Trockenfrachtsektor fehlt es an Ladung, um die Raten hochzutreiben.

Dass die Chartermärkte während der Eisbeinwoche in Hamburg nicht vor Aktivität sprühen, hat sich über die Jahre schon häufig herausgestellt. Wenn sich[ds_preview] viele Tausend Schiffsmakler aus aller Welt in Hamburg zum ausgiebigen Networking, Informationsaustausch und Abfeiern treffen, tritt das Tagesgeschäft vorübergehend in den Hintergrund.

So überrascht es gar nicht, dass der Bulkerspotmarkt diese Woche im Abwärtssog blieb. Der Baltic Dry Index fiel im Wochenverlauf bis gestern um 49 auf 1.470 Punkte bei teils deutlich divergierenden Trends in den einzelnen Regionen. Für die Capesize-Bulker ging es im Zeitcharter-Trip-Business um rund 2% auf durchschnittlich knapp 18.700 $/Tag runter. Die Hoffnung auf eine starke Jahresend-Rally bei den Raten schwindet allmählich, auch wenn die Daten für die globalen Eisenerzverkehre bislang vielversprechend aussahen. Am Terminmarkt werden die höchsten Durchschnittsraten von über 22.000 $/Tag derzeit für Dezember gehandelt.

Panamax-Bulker verzeichneten derweil einen Abfall des Ratenniveaus um 3,5% auf 12.229 $/Tag. Sowohl im Atlantik als auch im Pazifik kam der Markt spürbar ins Rutschen – am wenigsten noch im Nordpazifik für Rundreisen in der Japan-Korea-Range, am stärksten in Südostasien mit einem Rückgang der Rate für Indonesien-China-Trips um 1.000 auf rund 11.300 $/Tag.

Supramaxe litten ebenso unter einer Flaute in allen wichtigen Regionen, wodurch das Ratenniveau um 5% auf 11.857 $/Tag abrutschte. Am stabilsten präsentierten sich die Handysize-Bulker mit einer nur leichten Korrektur des Ratenniveaus um 1% auf 9.653 $/Tag herunter.

Sinkflug bei Charterraten im Containermarkt

Der Zeitchartermarkt für Containerschiffe setzte seinen Sinkflug ebenfalls fort, mit Einbußen von rund 1,5% bzw. 2,6% beim New ConTex sowie dem Howe Robinson Containership Index. Trotz der hohen Charteraktivität bei Post-Panamax-Schiffen in den vergangenen Wochen ist laut Alphaliner der Anteil der unbeschäftigten Flottenkapazität weltweit weiter angewachsen – seit Mitte Oktober von 580.000 auf nunmehr 700.000 TEU.

Im Feeder-Containerschiffsmarkt in Nordeuropa tendiert die Aktivität Maklern zufolge weiter nach unten. Längerfristige Tonnagebedarfe seien kaum vorhanden, was auch daran liege, dass mit Hapag-Lloyd ein weiterer Deepsea-Carrier eigene größere Schiffe (2.800 TEU) in die Region gebracht habe, um mehr Feeder-Ladung in Eigenregie zu befördern. Die Marktrate für moderne 1.000-TEU-Schiffe mit Eisklasse soll sich abermals abgeschwächt haben, von knapp 7.000 auf 6.750 €/Tag für kurze Beschäftigung.

Stabil präsentiert sich dafür der Container-Frachtenmarkt mit einem Anstieg des World Container Index (WCI) um 2% auf durchschnittlich 1.694 $ pro Transport auf den abgebildeten Routen. Steigerungen konnten die Carrier erneut im Verkehr von Fernost zur US-Westküste sowie im Transatlantikgeschäft durchsetzen.

Tankermarkt weiter fest

Für die Rohöltanker bleibt der Markt nach dem fulminanten Anstieg der vergangenen Wochen weiterhin sehr fest. Der Baltic Dirty Tanker Index kletterte bis gestern abermals um 31 auf 1152 Punkte. Die VLCC profitieren nach wie vor von einer hohen Transportnachfrage aus dem Mittelost-Golf heraus, nachdem die Fördermengen der OPEC-Staaten vergangenen Monat auf den höchsten Stand seit 17 Monaten gestiegen sind, wie Ölanalysten berichten. Der durchschnittliche Tagesertrag der VLCC im Spotgeschäft zog im Wochenverlauf um fast 9.000 auf 52.800 $/Tag an.

Auch für die Suezmaxe gab es bei gutem Ladungsangebot im Schwarzen Meer und Tonnageengpässen aufgrund von wetterbedingten Abfertigungsverzögerungen in anderen Regionen eine leichte Verbesserung auf durchschnittlich 31.400 $/Tag. Aframax-Typen verzeichneten hingegen eine leichte Abwärtskorrektur auf 31.600 $/Tag, vor allem aufgrund nachlassender Tonnagenachfrage in Nordeuropa.