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Nach einigen regulären Wartungsarbeiten bei der Bremerhavener Lloyd Werft startet das deutsche Forschungsschiff »Polarstern« seine nächste Expeditionsreise.

Am Samstag soll das Schiff die Werft verlassen, teilte das Alfred-Wegener-Institut jetzt mit. Danach geht es vom Heimathafe[ds_preview]n Richtung Kapstadt in Südafrika. Damit beginnt die Antarktissaison, in der ozeanografische Arbeiten im Weddellmeer und die Versorgung der Neumayer-Station III, das Larsen C-Schelfeisgebiet sowie die Südlichen Shetlandinseln auf der Forschungsagenda stehen. Bevor es tief in den Süden der Antarktis geht, nehmen Studierende des Polmar Graduiertenkollegs an der Transitfahrt ab Bremerhaven teil. Sie lernen, wie die Lote und Sonare auf der »Polarstern« funktionieren. Erst Ende Juni 2019 wird das Schiff zurück in Bremerhaven zurückerwartet.

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Die Polarstern in arktischen Gewässern (Foto: AWI)

Herzstück der aktuellen Antarktis-Saison wird eine Expedition zum Larsen C Schelfeis an der Antarktischen Halbinsel sein. Die Antarktische Halbinsel ist eine der Regionen dieser Welt, die sich am schnellsten erwärmen. Als mögliche Folge sind in den Jahren 1995 und 2002 erst das Larsen A Schelfeis und später das Larsen B Schelfeis fast vollständig zerfallen. Dadurch verbleibt nur noch das Larsen C Schelfeis als letztes großes Schelfeis im westlichen Weddellmeer. Im Juli 2017 kalbte dort der Eisberg A68 – mit etwa 5.800 km² einer der größten Eisberge, die jemals erfasst worden sind.

Kommt »Polarstern« weiter als »James Clark Ross«

Anfang Februar 2019 steuert die »Polarstern« dieses Gebiet vom chilenischen Punta Arenas aus an. Über 50 Wissenschaftler von 17 Institutionen aus fünf Ländern wollen erfassen, welche Meeresboden-Landschaften und Lebewesen sich unter dem abgebrochenen Eis befinden. Mit Spannung wird von den Wissenschaftlern erwartet, ob die Meereisbedingungen es zulassen, bis zum Larsen C Schelfeis vorzudringen. Im Südsommer (Februar / März) 2018 hatte das britische Forschungsschiff »James Clark Ross« vergeblich versucht, so weit nach Süden kommen. Biologen, die damals an Bord waren, sind auch dieses Jahr wieder auf der »Polarstern« mit dabei.