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Die vor allem in der Fahrzeugschifffahrt und im Shipmanagement aktive Wilhelmsen-Gruppe kommt nicht aus den roten Zahlen. Auch der Ausblick bereitet den Norwegern Sorgen.

Bei der Vorlage der Bilanz der ersten drei Quartale bemühte sich CEO Thomas Wilhelmsen um einen relativ posit[ds_preview]iven Blick auf die Geschäfte. Zumindest das dritte Quartal sei verhältnismäßig positiv verlaufen, das zugrundeliegende EBITDA trotz eines 4-prozentigen Umsatzrückgangs auf 33 Mio. $ gestiegen. Auch das Service-Segment zeige positive Tendenzen. Dennoch bleibt unter dem Strich ein Minus.

Wallenius Wilhelmsen car carrier
Photo: Wallenius Wilhelmsen

Im dritten Quartal hatte Wilhelmsen aber zumindest die Kehrtwende geschafft und einen Gewinn von 90 Mio. $ erwirtschaftet. Allerdings reicht das nicht aus, um die Verluste seit Jahresbeginn auszugleichen. Allein im zweiten Quartal hatte man ein Minus von 266 Mio. $ verzeichnet. Im Endeffekt steht für alle drei Quartale ein Minus von 33 Mio. $. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte man sogar 40 Mio. $ Verlust gemacht.

Auch wen der Umsatz um 10% auf 647 Mio. $ gestiegen war, brach das Ebitda von 184 auf 49 Mio. $ ein.

Das Geschäftsfeld Shipmanagement legte im dritten Quartal um 2% auf 10 Mio. $ zu. Das lag allerdings vorrangig daran, dass neue Schiffe ins Management genommen wurden. Nimmt man den Vorjahreswert als Basis, zeigt sich ein Rückgang der Umsätze um 8%. Mit 390 Schiffen gehört die Gruppe zu den größten Shipmanagern der Welt. Bezogen auf alle drei Quartale sackte der Umsatz um 10% auf 30 Mio. $ ab.

Das mit Wallenius betriebene Joint Venture Wallenius Wilhelmsen hat im dritten Quartal zwar im Vergleich zum Vorjahr 35% weniger Gewinn eingebracht (12 Mio. $). Betrachtet man den gesamten Jahresverlauf, lässt sich – für Wilhelmsen – allerdings ein anteiliges Plus von 124% auf 22 Mio. $ feststellen. Auch hier verlief das dritte Quartal weit besser als das zweite. Laut der Bilanzpräsentation trug dazu ein »kontinuierliches Wachstum« im High-and-heavy-Bereich bei, während steigende Bunkerkosten und leicht weniger Auto-Volumen das Ergebnis belasteten. Um sich davon unabhängiger zu machen, plant der Carrier bereits, sein Engagement im Schwergut-Markt auszubauen, wie die HANSA bereits im Sommer berichtet hatte.

Wilhelmsen
CEO Thomas Wilhelmsen (Foto: Wilhelmsen)

Mit Blick auf die Zukunft sagte CEO Thomas Wilhelmsen: »Wir konzentrieren uns weiterhin auf die operative Marge, die Stärkung der Profitabilität und den Ausbau unseres maritimen Dienstleistungssegments. Für unsere Dienstleistungen erwarten wir eine saisonal bedingte Reduzierung.« Trotz einer positiveren Entwicklung der operativen Performance in den letzten beiden Quartalen erwartet der Vorstand ein etwas schwächeres viertes Quartal. Als Grund werden die Unsicherheiten im Welthandel und die mögliche Einführung weiterer Zölle und Handelshemmnisse genannt.