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Kollisionen mit Schleusen sind so üblich wie ärgerlich, können sie doch für lange Verzögerungen in der Schifffahrt sorgen. Ein neues System könnte Abhilfe schaffen, oder zumindest die Havariegefahr mindern.

Die Verantwortlichen am Nord-Ostsee-Kanal können ein Lied davon singen, w[ds_preview]ie wichtig funktionsfähige und moderne Schleusenanlagen für die Wasserstraßen-Infrastruktur sind. Sie sind auch eine der größten Wurzeln für die »Fassungslosigkeit« über die politischen Umstände, die derzeit bei den Nautischen Vereinen in Kiel und Brunsbüttel herrscht und die zu einer eigenen Initiative geführt hat.

An vielen Wasserstraßen kommen die Schleusen mittlerweile an ihre Kapazitätsgrenzen, auch angesichts der Schiffsgrößenentwicklung, die ein Manövrieren in den Schleusen immer schwieriger machen. Der finnische Technologiekonzern Wärtsilä will Abhilfe schaffen und hat ein »Schleuseneinfahrassistenzsystem« entwickelt, das die Annäherung eines Schiffes und den Zugang zu Schleusen erleichtern soll.

Schleuse
Quelle: Wärtsilä

Das Projekt bezieht sich derzeit noch auf Nordamerika. Dort wurde in Zusammenarbeit mit der kanadischen CSL Group eine Technologie entwickelt. Der erste Einsatz erfolgt an Bord der »CSL St. Laurentq, einem 22.600-GT-Bulker der Trillium-Klasse. Das Schiff operiert auf den Wasserstraßen des St. Lawrence und der Great Lakes.

Das Wärtsilä-System ist dann auch auf die zunehmende Größe der Schiffe, die auf diesen Gewässern fahren, konzipiert. Bei der Anfahrt der Schleusen ist der Freiraum für größere Schiffe minimal, und die Schleuseneinfahrt selbst werde immer schwieriger, hieß es bei der Vorstellung des System. »Schäden am Schiff und an den Schleusenwänden können vermieden werden, indem der Anfahrtsweg des Schiffes zu den Schleusen erleichtert wird, wodurch der Betrieb sicherer, schneller und insgesamt effizienter wird«.

Es verwendet globale Navigationssatellitensysteme (GNSS), um die Position des Schiffes bei der Einfahrt in die Schleuse »zentimetergenau« zu messen. »Die Steuerungen sorgen zusammen mit der Zuordnung vom Ruder dafür, dass das Schiff jederzeit gleichmäßig in die Schleuse einfährt und gleichzeitig den Einfluss von äußeren Kräften aus Wind und Strömung minimiert«, so die Partner. Während der Eingabe steuere das System automatisch die Position und den Kurs des Schiffes, so dass sich der Bediener auf die Geschwindigkeit konzentrieren könne.

»CSL verpflichtet sich, mit qualifizierten Partnern und Regulierungsbehörden zusammenzuarbeiten, um die Betriebssicherheit und Effizienz der Schiffe zu verbessern, die das St. Lawrence Seaway- und Great Lakes-System befahren. Wir sind davon überzeugt, dass die moderne Technologie dieses Ziel unterstützt, und das System von Wärtsilä stellt einen positiven Fortschritt für uns und die gesamte Branche dar«, sagte Frédéric Jauvin, Vice President, Global Technical Services, CSL.