Print Friendly, PDF & Email

Bei der taumelnden Offshore-Reederei Viking Supply Ships nimmt der Ausverkauf immer drastischere Züge an. Es bleiben nur noch wenige Schiffe – und die liegen auf.

Schon seit einiger Zeit kommt die Reederei gegen die Umwälzungen nicht mehr an, die nach dem Einbruch der Offshore-Br[ds_preview]anche den Markt hart getroffen hatten. Tonnage-Überkapazitäten in der Nordsee machen Viking schwer zu schaffen. Bereits im Sommer war bekannt gemacht worden, dass drei Plattformversorger – alle drei Langzeitauflieger – verkauft werden, um die Bilanz halbwegs zu retten.

Bei der Vorlage der Zahlen für die ersten drei Quartale wurde jetzt deutlich, dass dies nicht langfristig erfolgreich war. Auch der Anfang des Jahres verkündete Abschluss der finanziellen Restrukturierung, mit verlängerten Krediten und neuen Kapitalspritzen durch die Anteilseigner, konnte den verlustreichen Verkauf der Schiffe nicht verhindern.

Vielmehr wurde das Ausmaß der Krise deutlich, in der sich das schwedische Unternehmen befindet. Die Umsätze aus dem operativen Geschäft sanken erneut, von 264 auf 248 Mio. schwedische Kronen (SEK). Beim EBITDA kam man zwar endlich aus den roten Zahlen – nach einem Minus von 116 Mio. SEK erreichte man für die ersten neun Monate jetzt 2,4 Mrd. SEK. Allerdings, so bestätigt die Reederei, ist dies vor allem auf den Verkauf von Schiffen zurückzuführen, also auf Einmaleffekte. 2,495 Mrd. SEK waren dadurch eingenommen worden, was zeigt, dass das EBITDA ohne diese Einmaleffekte weiter im Minus verblieben wäre.

Wertberichtigungen für Rest-Flotte

Immerhin, die Flotte war zu 56% ausgelastet, was einer Steigerung zum Vorjahr entspricht, als es nur 36% waren.

An der starken Schieflage ändert das aber nur wenig. Und so sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, die Flotte weiter auszudünnen, und zwar in erheblichem Maße. Im dritten Quartal wurden drei Eisbrecher, die »Tor Viking«, »Balder Viking« und »Vidar Viking« an kanadische Behörden verkauft. Aus dieser Transaktion resultieren die 2,495 Mrd. SEK. In der Flotte bleiben damit zunächt die beiden Plattformversorger »Idun Viking« und »Frigg Viking«. Für diese beiden Schiffe mussten allerdings Wertminderungen von 18 Mio. SEK in die Bücher genommen werden. Und lange werden sie die Bilanz nicht mehr belasten, denn nach Ende des dritten Quartals wurde der Verkauf der beiden Versorger vereinbart.

Der verbleibende Ankerziehschlepper »Odin Viking« – der dem Vernehmen nach ebenfalls veräußert werden soll – ist ebenfalls betroffen, für ihn wird eine Wertberichtigung von 137 Mio. SEK verbucht.

Doch damit nicht genug. Viking verlässt nicht nur das Geschäft für Plattformversorger. Auch aus dem Bulk-Markt zieht man sich zurück. Es gebe eine Vereinbarung zum Verkauf drei drei kleinen Bulker, im vierten Quartal sollen sie an den neuen – nicht genannten – Eigner übergeben werden.

Zieht man all diese Verkäufe von der Flotte ab, bleibt nicht mehr viel übrig. Außer der zur Disposition stehenden »Odin Viking« sind es noch vier Ankerziehschlepper:  »Brake Viking«, »Magne Viking«, »Njord Viking« und »Loke Viking«. Allerdings, so ist der online veröffentlichten Positionsliste zu entnehmen, haben auch sie keine Beschäftigung. Die »Loke Viking« wird wie »Odin Viking« als »Auflieger« geführt, die anderen als »Prompt Open«.