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Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) will die Produktion drosseln. Kommt es zum geplanten Anstieg des Ölpreises dürfte das in der maritimen Branche gemischte Bewertungen nach sich ziehen.

Bei den Regierungen der OPEC-Staaten und vor allem des weltgrößten Exporteurs [ds_preview]Saudi-Arabien scheint die Geduld ein Ende zu haben. Der für ihre Volkswirtschaften so wichtige Ölpreis war zuletzt seit Anfang Oktober um knapp 19 auf 70,18 $ pro Barrel gefallen. Das Ölembargo der USA gegen den Iran hat sich als nicht so wirksam erwiesen wie erhofft, unter anderem weil Washington acht Staaten eine Ausnahme gewährt hatte.

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Die Verknappung der OPEC-Ölförderung führt in der Regel zu einem Anstieg des Ölpreises

Außerdem sucht sich der Iran dem Vernehgmen nach andere Wege, sein Öl loszuwerden, so dass die Menge auf dem Weltmarkt nicht signifikant abgenommen hat.

Bei den Reedereien dürfte die Bewertung etwas anders ausfallen, wie einige Anhebungen der Bunker-Aufschläge zeigen, die unter anderem mit dem Ölpreis-Trend begründet wurde.

In der OPEC hat die Entwicklung zu einem Umdenken geführt. Saudi-Arabien hatte als erstes eine Drosselung angekündigt, im Dezember soll eine halbe Million weniger Öl produziert werden. Im Oktober waren es noch 10,7 Mio. Barrel. Kurz darauf zog jetzt auch die OPEC nach, offenbar hatte Riad Erfolg bei seinen Überzeugungsversuchen. Schon beim nächsten Treffen im Dezember könnte eine Drosselung beschlossen werden, sagte der Ölminister des Opec-Landes Oman am Rande eines Treffens in Abu Dhabi. Insgesamt eine Mio. Barrel könnten weniger gefördert werden, heißt es.

Wie sich die Maßnahme mittelfristig auf den Ölpreis auswirkt, wird sich zeigen. Heute morgen stieg der Kurs kurzfristig wieder an. Für die Reedereien bedeutet dies eine erneute Steigerung der Bunker-Kosten. Verhältnismäßig positiv könnte die Entwicklung für die Offshore-Branche ausfallen. Steigt der Ölpreis, erhöht sich die Rentabilität von Offshore-Bohrungen. Gleichzeitig erhöht sich allerdings auch der Vorteil erneuerbarer Energien wie Windkraft, wodurch auch diejenigen profitieren könnten, die in der Offshore-Wind-Branche aktiv sind. Ähnliches gilt für die Zulieferer, die Technologien für eine »grünere« Schifffahrt anbieten. Auch deren Produkte werden attraktiver, wenn sie zur Reduzierung des Verbrauchs beitragen.