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Seit einem halben Jahrhundert werden im Trainingszentrum für Maritime Schiffssicherheit in Neustadt in Holstein deutsche Schiffsführungen auf und Seenotfälle vorbereitet. Im Laufe der Jahre haben sich die Ansprüche verändert.

Im Vordergrund der Trainingseinheiten steht insbesonde[ds_preview]re die Eigensicherung bei der Bekämpfung von Schiffsbränden und anderen Seenotfällen. Dirk Schwardmann, Vizepräsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, sagte jetzt anlässlich des 50-jährigen Jubiläums: »Die Beschäftigen des Trainingszentrums für Maritime Schiffssicherheit leisten eine großartige und wichtige Arbeit. Sie bereiten das Schiffsführungspersonal bestmöglich auf mögliche Gefahren an Bord vor. Dazu zählt der richtige Umgang mit Gefahrstoffen genauso wie die Selbsthilfe bei Unfällen.«

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Foto: DGzRS

Ob Lagetraining mit Helikopter und Schiff, Feuerwehrtraining oder das Löschen eines brennenden Ölfasses. Der Anspruch ist, im Trainingszentrum alles trainieren zu lassen, was auf See passieren kann. Dabei habe sich die Zusammenarbeit mit der Deutschen Marine, der Bundespolizei und der Deutschen. Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger »überaus bewährt«, heißt es.

Unterstützt wird das Zentrum von externen Trainern für Schiffsbrandbekämpfung, von der Schleswig-Holsteinischen Seemannschule oder vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Grundlage für die Zertifikate der Aus- und Fortbildungstrainings sind die Richtlinien der International Maritime Organization (IMO).

Zentrumsleiter Dirk Bause betonte den angestrebten praktischen Charakter: »In unseren Trainings geht es um die ganz praktische Arbeit, um in Gefahrsituationen auf See optimal vorbereitet zu sein – auch im Hinblick auf die multikulturellen Besatzungen der Schiffe. Weil wir Sicherheit ganz groß schreiben, gehen wir bei den Inhalten und Übungsszenarien, insbesondere bei der Schiffsbrandbekämpfung, über das international geforderte Maß hinaus.«

Standen zu Beginn noch Lehrgänge für die Notstandsausbildung der Schiffsoffiziere im Vordergrund und Vorbereitungstrainings für die Deutsche Marine, erweiterten sich die Aufgaben im Laufe der Jahre. Angeboten werden heute Trainings im Hinblick der Maritime Notfallvorsorge in deutschen Seegebieten und Schiffe unter deutscher Flagge sowie für die Besatzungsmitglieder der WSV-eigenen Mehrzweckschiffe mit dem Ziel. So soll die maritime Sicherheit in der Deutschen Bucht gewährleistet werden. Angeboten werden darüber hinaus Lehrgänge außerhalb des Seebereichs, z.B. Schiffssicherungstrainings für Binnenschiffer-Azubis.

Mit der Gründung des Havariekommandos im Jahr 2002 werden in Neustadt auch Feuerwehrleute auf die Einsätze bei Schiffsbränden geschult und Forschungsteams des Alfred-Wegener- Instituts. Auch Marine bezogene Ausbildungsinhalte werden weiterhin vermittelt. 2005 wurde das Trainingszentrum an das Aus- und Fortbildungszentrum der WSV angeschlossen. Es trägt seit 2017 den Namen Trainingszentrum für Maritime Schiffssicherheit der WSV.