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Südkorea hat ein Finanzierungspaket für die heimische Werftindustrie angekündigt. Gemeinsam mit Reedereien sollen bis 2025 Aufträge insgesamt 140 LNG-Schiff ein Auftrag gegeben werden, die ersten beiden bereits im kommenden Jahr. 

Nach Angaben des Industrieministeriums liegt das [ds_preview]zu erwartende Auftragsvolumen bei knapp 900 Mio. $, berichtete die koreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Profitieren sollen vor allem kleine und mittlere Werften. 78 Schiffbaubetriebe hatten im vergangenen Jahr etwas mehr als 530 Mio. $ Jahresumsatz erwirtschaftet. Die drei großen Schiffbaukonzerne des Landes – Hyundai, Samsung und DSME – waren zuvor bereits mit staatlicher Unterstützung saniert worden und hatten zuletzt wieder deutlich mehr Ordereingänge vermeldet.

Insgesamt will Südkorea bis 2025 rund 2,5 Mrd. $ in den Aufbau des LNG-Sektors investieren. Darunter fallen etwa 620 Mio. $ an Finanzierungen sowie Kreditbürgschaften im Wert von jährlich weiteren 880 Mio. $. Der Beschäftigungspakt mit der Schiffbauindustrie soll zudem um sechs Monate bis Juni nächsten Jahres verlängert werden.

Mit diesem Finanzierungspaket will die Regierung die schwächelnde Schiffbauindustrie stützen und mit dem Bau von umweltfreundlichen Schiffen in einer führende Position zurückbringen. Bei den aktuellen Bestellungen liegt das Land bereits deutlich auf Platz 1.

Der gesamte Auftragseingang für koreanische Werften bis Oktober umfasste laut Clarksons 10,3 Mio. CGT (Compensated Gross Tons), das sei nahe am Niveau von 2014. Weltweit wurden Schiffe mit 23,05 Mio. CGT bestellt, auf Platz 2 folgt China mit 7,1 Mio. CGT. »Eine vollständige Erholung wird aber voraussichtlich erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres einsetzen«, sagte Industrieminister Sung Yun-mo.

Erst vor wenigen Tagen hatte Japan bei der Welthandelsorganisation WTO Beschwerde gegen unzulässige Beihilfen Koreas für die heimische Schiffbauindustrie eingelegt. Bilaterale Gespräche waren zuvor gescheitert. Der deutsche Verband VSM hatte den Schritt begrüßt. Die Staatsbeihilfen für koreanische Werften in Milliardenhöhe würden massiv zu Marktverzerrungen und dem Erhalt von Überkapazitäten beitragen, hieß es.

Bereits im April hatte Korea einen Plan verkündet, bis 2020 200 neue Schiffe zu bestellen, um die inländischen Werften und Reedereien zu stärken. Das Programm umfasst 140 Bulker und 60 Containerschiffe.