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Die NordLB hat in den ersten neun Monaten 2018 ein Konzernergebnis nach Steuern von 64 Mio. € erzielt. Im Jahresschlussquartal wird es nach deutlicher Abnahme noch einmal zu einer erhöhten Risikovorsorge für das Schiffsfinanzierungsportfolio kommen.

Das Ergebnis vor Steuern und [ds_preview]Restrukturierungsaufwand lag bei 195 Mio. €. Im Vorjahr war das Neunmonatsergebnis noch durch Sondererträge im Wertpapierbereich geprägt und hatte bei 436 Mio. € gelegen. Ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen sei aufgrund der Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 nur eingeschränkt möglich, heißt es in einer Mitteilung.

Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich auf 64 Mio. € (228 Mio. €). Das Konzernergebnis im Gesamtjahr 2018 werde voraussichtlich negativ, die Höhe des erwarteten Verlustes lasse sich derzeit noch nicht verlässlich beziffern, heißt es.

Beim Abbau des problembehafteten Teils ihres Schiffsfinanzierungsportfolios macht die Bank nach eigener Aussage »große Fortschritte«. Das NPL-Portfolio betrug demnach zum 30. September 2018 noch 7,3 Mrd. €. Seit Ende 2016 konnte es bereits um über 2 Mrd. € reduziert werden. Die Bank will das NPL-Portfolio bis spätestens Ende 2019 auf unter 5 Mrd. € abbauen. Es zeichne sich derzeit ab, dass dieses Ziel voraussichtlich bereits deutlich früher erreicht werden könne, heißt es. Das gesamte Schiffsfinanzierungsvolumen sank von 16,9 Mrd. € Ende 2016 auf 10,8 Mrd. € per 30. September 2018.

»Alle Segmente operativ positiv«

Das Risikovorsorge-Ergebnis, das im Vorjahr noch bei -666 Mio. € gelegen hatte, sank deutlich auf -147 Mio. €. Es zeichnet sich allerdings ab, dass es im vierte Quartal noch einmal vermehrt zu erforderlichen Wertberichtigungen kommen werde. Die harte Kernkapitalquote (CET 1 Capital Ratio) lag am 30. September 2018 bei 11,8 % (Jahresultimo 2017: 12,4 %, angepasster Wert). Die Gesamtkapitalquote betrug 17,6 % (18,1 %).

»Die geschäftliche Entwicklung war zuletzt recht erfreulich. Alle Segmente der Bank haben operativ ein positives Ergebnis vorgelegt. Dies ist ein Beleg dafür, dass unser breit aufgestelltes Geschäftsmodell trägt«, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Bürkle. »Die Zahlen belegen auch, dass unser Transformationsprogramm ›One Bank‹ Wirkung zeigt. Wie angekündigt werden die Rückstellungen für dieses Programm aber das Jahresergebnis belasten. Die Kraftanstrengungen, die wir derzeit mit der Transformation der Bank vollziehen, werden sich aber langfristig auszahlen.«

Commerzbank und Helaba winken ab

Zu dem aktuell laufenden Bieterverfahren mit potenziellen Investoren sagt Bürkle: »Gemeinsam mit unseren Trägern werden wir eingehende Angebote externer Investoren gründlich prüfen und so bald wie möglich über das weitere Vorgehen entscheiden.« Die NordLB hatte Ende August angekündigt, bei der Kapitalstärkung auch Modelle zu prüfen, die eine Beteiligung externer Investoren an der Bank vorsehen. In diesem Zusammenhang hatte sie ein Bieterverfahren gestartet, dessen Frist heute endet. Im Oktober wurde das Interessentenfeld auf einen engeren Kreis von weniger als zehn Bietern reduziert.

Dem Vernehmen nach haben allerdings die beiden Institute aus dem öffentlichen Bankensektor, die Commerzbank und auch die Helaba, kein Angebot vorgelegt. Bei der Landesbank Hessen und Thüringens bleibt die »Tür für Gespräche« aber offenbar weiter offen. Damit blieben in der Finalrunde nur private Investoren wie Cerberus oder Apollo übrig. Offizielle Kommentare dazu gibt es vorerst nicht.