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Wärtsilä hat eine weitere Runde von Tests seiner automatisierten Dock-to-Dock-Technologie erfolgreich abgeschlossen. Unter den Augen der norwegischen Schifffahrtsbehörde fuhr die Fähre »Folgefonn« drei Häfen komplett autonom an. 

Laut Wärtsilä wurde der autonome Betrieb ununterbr[ds_preview]ochen auf der gesamten Strecke aufrecht erhalten und dabei alle drei auch sonst von dem Schiff bedienten Häfen besucht. »Dies ist ein großer Fortschritt bei der Validierung automatisierter Schifffahrtslösungen und ein wichtiger Fortschritt innerhalb unseres Smart Marine Programms«, sagt Joonas Makkonen, Vice President, Voyage Solutions, Wärtsilä.

Der Erfolg dieser neuesten Tests sei »nicht zu unterschätzen«, heißt es. Nachdem der Bediener den nächsten Zielliegeplatz ausgewählt hatte, wurde der Vorgang durch einfaches Auswählen der Systemfunktion »Sail« gestartet, wodurch die autonome Steuerung die Kontrolle über das Schiff übernahm. Die Fähre konnte das Dock verlassen, aus dem Hafen herausmanövrieren, zum nächsten Anlaufhafen fahren, durch die Hafeneinfahrt manövrieren und am Terminal anlegen – alles ohne menschliches Zutun. Es ist laut Wärtsilä der erste Versuch, für ein Schiff dieser Größe einen vollautomatischen Dock-to-Dock-Betrieb im kompletten »Hands-Off«-Modus durchzuführen.

Norled Folgefonn
»Folgefonn« (Foto: Norled)

Die 85 m lange »Folgefonn« ist im Besitz der norwegischen Fährgesellschaft Norled. Das Schiff wurde auch für die ersten Tests der Wärtsilä Autodocking-Lösung verwendet, die Anfang 2018 stattfanden. Das Schiff ist zudem mit einem Hybridantrieb mit drahtlosem Landanschluss für den vollelektrischen Betrieb ausgestattet und verfügt über zahlreiche weitere Innovationen von Wärtsilä, darunter seine drahtlose induktive Batterieladelösung und Energiespeichersysteme.

Die Navigation des Schiffes wird durch eine Reihe von Wegpunkten gesteuert, die das Schiff zum nächsten Ziel führen. Die autonome Steuerung, die auf dem bestehenden dynamischen Positionierungssystem von Wärtsilä basiert, steuert die Geschwindigkeit, die Position auf der vordefinierten Route und den Kurs. Primär wird zur Positionsbestimmung GNSS verwendet, während ein Wärtsilä Guidance Marine CyScan AS als sekundärer Positionssensor für den Zugang zum Liegeplatz getestet wird.

Norled setzt auf mehr Effizienz, mehr Sicherheit, weniger Kraftstoffverbrauch

»Wir waren drei Tage lang als Zeugen dieser Tests vor Ort; die erste groß angelegte Demonstration für einen autonomen Betrieb eines Schiffes, das wir gesehen haben. Es war, gelinde gesagt, sehr beeindruckend. Es besteht kein Zweifel, dass eine solche Technologie letztlich die Sicherheit und Gesamteffizienz der An- und Abdockvorgänge für Schiffe erhöhen kann. Natürlich wird noch weiter entwickelt, aber ich bin beeindruckt, wie stabil das System bereits jetzt ist«, sagt Nils Haktor Bua, Projektleiter bei norwegischen Schifffahrtsbehörde.

Sigbjørn Myrvang, Technical Manager bei Norled, erklärt: »Eine völlig autonome Dock-to-Dock-Lösung wird uns erhebliche wertschöpfende Vorteile in Form von mehr Effizienz, mehr Sicherheit, weniger Kraftstoffverbrauch und damit weniger Abgasemissionen bringen. Wir sehen die Wärtsilä-Lösung als eine wichtige Unterstützung für die Besatzung, damit sie das Schiff so effektiv wie möglich betreiben kann.«

Innovation Norway, ein Investmentfonds, hat sowohl Wärtsilä als auch Norled Zuschüsse für die Erprobung der Auto-Docking-Technologie gewährt.