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Bei der DVB Bank SE (DVB) gibt es einen Wechsel im Vorstand. Rainer Jakubowski ersetzt Christian Hagemeyer und übernimmt die Verantwortung für das Risikomanagement und wird sich künftig auch den Abbau der Altlasten im Schiffsportfolio kümmern müssen.

Hagemeyer verlasse aus persön[ds_preview]lichen Gründen die Bank, heißt es in einer Mitteilung der DVB Bank. Sein Nachfolger, Rainer Jakubowski, ist derzeit Professor für Banking & Finance an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management in Frankfurt/Main. Er werde künftig das Geldinstitut gemeinsam mit den Vorständen Ralf Bedranowsky und David Goring-Thomas führen.

Rainer.Jakubowski 3909 150px 1Zuvor habe Jakubowski zwei Jahrzehnte in unterschiedlichen Führungspositionen bei der Deutschen Bank, danach bei der Dresdner Bank und im Vorstand der Deutschen Schiffsbank (Commerzbank-Gruppe) gearbeitet. Bis 2015 war er Risikovorstand bei der Heta Asset Resolution AG, einer österreichischen Abbaugesellschaft für den notleidenden Teil der 2009 verstaatlichten Hypo Alpe Adria.

Hagemeyer hatte zuletzt eine Strategie für den Abbau des nicht mehr zum Kerngeschäft der Bank gehörenden Kreditbestandes entwickelt. Die Altlasten seien von inzwischen von 6,5 Mrd. € im Jahr 2016 auf derzeit 3,5 Mrd. € reduziert worden. Auch das Neugeschäft sei unter seiner Leitung neu strukturiert worden.

Zeichen stehen auf Abbau und Verkauf

Bei der DVB Bank, seit dem vergangenen Jahr im Alleinbesitz der Konzernmutter DZ Bank, stehen die Zeichen weiter auf Abbau. Dem Vernehmen nach stehen Teil-Portfolios zum verkauf. Bestehende Flugzeug- und Transportkredite gelten allerdings als attraktiver aus die Shipping-Sparte, die vor allem für hohe Verluste der Bank gesorgt hatte.

Laut Medienberichten gehören die Bank Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), die Finanzgruppe Orix, beide aus Japan, sowie die australische Macquarie-Gruppe, die alle bereits in der Flugzeugfinanzierung aktiv sind. Flugzeugfinanzierungen machen 5,4 Mrd. € und damit knapp 30% des Gesamt-Finanzierungsvolumens aus. Die Landtransport-Finanzierung liegt bei 1,4 Mrd. €. Beide Segmente gelten als finanziell gesund.

DVB, DZ Bank
Grafik: HANSA

Nach dem Verkauf der Luftfahrt- und Eisenbahn-Portfolios wolle sich die Bank um die Veräußerung der Forderungen an Reederei-Kunden kümmern, heißt es. Mit zuletzt noch 7,2 Mrd. € (siehe Grafik) machen sie den größten Teil des Gesamt-Volumens von 18,3 Mrd. € aus. Darin sind weitere 200 Mio. € aus dem Bereich Investment Management und auch »Non-Core-Assets« (NCA) im Wert von 4,1 Mrd. € enthalten.

Vor allem wegen der vielen »faulen« Schiffskredite hatte die Spezialbank für Transportfinanzierungen 2017 einen Verlust von 774 Mio. € verbuchen müssen, war komplett von der DZ Bank übernommen und zum Verkauf gestellt worden. Ein Komplett-Verkauf gescheitert war, könnte nun die Filetierung und Veräußerung in Teilen folgen. Branchenkenner rechnen mit einem längeren Prozess.

Vornehmlich die Altlasten in der Schiffsfinanzierung hatten 2017 für einen Jahresverlust in Höhe von 774 Mio. € gesorgt. Für das Portfolio von damals noch 9,5 Mrd. € (Schiffe) und weiteren 1,8 Mrd. € (Offshore) musste eine Risikovorsorge in Höhe von 728 Mio. € gebildet werden.

DVB, Portfolio