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Nach jahrelangen Verhandlungen haben burmesische Verterter und chinesische Investoren ihre Unterschrift unter eine Rahmenvereinbarung zum Bau eines neuen Tiefwasserhafens gesetzt. Das Investitionsvolumne ist aber offenbar eingedampft worden.

Der neue Hafen soll in der rund 400 km[ds_preview] nordwestlich der Hauptstadt Rangun gelegenen Kyauk Phyu Special Economic Zone (SEZ) entstehen. Die staatliche chinesische Investmentgesellschaft CITIC hatte zusammen mit einem Konsortium bereits 2015 die Ausschreibung zum Bau des Hafens gewonnen. Zu Anfang war eine Gesamtinvestition von rund 7 Mrd. $ mit einem chinesischen Anteil von 85 % geplant gewesen. Nach dem Ende der Militärherrschaft war das Projekt wegen Bedenken hinsichtlich der Finanzierung auf Eis gelegt worden. Nach einer neuen Vereinbarung sollen die Chinesen nun 70 % der Kosten tragen, die restlichen 30 % kommen von der burmesischen Regierung und burmesischen Unternehmen.

Kyauk Phyu port project myanmarInsgesamt ist das Ivestitions- und Ausbauvolumen offenbar stark eingedampft worden. Ging es zunächst auch um erhebliche Kapazitäten für den Containerumschlag, so sind nun nur noch zwei oder drei Liegeplätze vorgesehen – für welche Ladungsarten ist noch nicht spezifiziert worden. In Kyauk Phyu startet aber eine Pipeline, die die chinesische Provinz Yunnan mit Erdgas versorgt. Daher war ein wichtiger Punkt in den Ausbauplänen bisher, Kapazitäten für größere Tanker zu schaffen, um den Weg durch die Straße von Malacca nach China vermeiden zu können.

In einer ersten Pahse sollen nun 1,3 Mrd. $ investiert werden. Was danach folgt, und ob es tatsächlich weitere Ausbaustufen geben wird, scheint aber noch fraglich. Dem Vernehmen nach fürchtet man sich neben Myanmar in mehreren asiatischen Ländern wie Malaysia oder Pakistan im Zuge der chinesischen Belt-and-Road-Initiative davor, sich zu stark bei China zu verschulden.