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Für den Rücktransport des Materials der Bundeswehr nach der NATO-Übung »Trident Juncture« wurde nun offensichtlich neben Emden auch Bremerhaven einbezogen.

Im Bremerhavener Kaiserhafen hat das dänische RoRo-Schiff »Ark Germania« einen Teil des rollendem Materials der Bundeswehr a[ds_preview]us dem Nato-Manöver »Trident Juncture« das von Ende Oktober bis Anfang November in Norwegen stattfand, entladen. Die Bundeswehr gehörte dabei zu den größten Truppenstellern der Übung in Norwegen. Der Hauptteil des Manövermaterials wurde ab September über den niedersächsischen Seehafen Emden als Logistikdrehscheibe bei 13 Fahrten auf die »Ark Germania« verladen. Für den Rücktransport des Materials wurde nun offensichtlich neben Emden auch die Unterweserstadt einbezogen.

Vom norwegischen Hafen Frederikstad lief nun mit der »Ark Germania« innerhalb weniger Tage, nach der 158 m langen finnischen »Baltica«, das zweite RoRo-Schiff den Bremerhavener Kaiserhafen mit Bundeswehrmaterial an. An der so genannten ABC-Insel wurden die Bundeswehrfahrzeuge zunächst bis zur weiteren Verladung per Bahn und Lkw aufgereiht. Informationen über den Umfang der Militärverladungen in Bremerhaven machten weder der Hafendienstleister BLG Logistics noch die Bundeswehr. Ob es noch weitere Anläufe in Bremerhaven geben wird ist weiterhin nicht bekannt.

Zu den großen logistischen Herausforderungen von Trident Juncture 2018 gehörte unter anderen die Verlegung des gesamten deutschen Personals und Materials nach Norwegen das vom Logistikkommando der Bundeswehr organisiert wurde. Insgesamt war die Streitkräftebasis mit 1.070 Soldaten aus dem Logistikkommando der Bundeswehr, dem Zentrum Zivil-Militärische Zusammenarbeit der Bundeswehr, dem Kommando Feldjäger der Bundeswehr und dem Stab Kommando Streitkräftebasis an der Übung beteiligt. Für die Verlegung von Personal und Material, darunter 4100 unterschiedliche Rad- und Kettenfahrzeuge und Anhänger, 750 Container mit Material und Ausrüstung und rund 8.800 Soldaten, wurden insgesamt 13 Schiffsladungen, 60 Flüge, sechs Züge und mehrere Straßentransporte eingesetzt.

Deutsch-dänischer Kooperationsvertrag zum Seetransport

Die Bundeswehr verfügt über keinen eigenen strategischen Seetransport, so dass für die Seeverschiffung im Manöver- aber auch im Krisenfall vornehmlich Frachtschiffe aus dem deutsch-dänischen Kooperationsvertrag zum »Gesicherten Gewerblichen Strategischen Seetransport« vom 30. November 2006, dem so genannten »Ark-Projekt«, gechartert werden. Der Vertrag wurde mittlerweile verlängert und hat derzeit eine Laufzeit bis Ende 2021. Somit kann die Bundeswehr mit diesem Vertrag die eingegangenen Verpflichtungen gegenüber NATO und EU erfüllen, da sich die Bundeswehr durch diesen Vorhaltevertrag den Zugriff auf zeitkritische beziehungsweise schwer verfügbare kommerzielle Transportkapazitäten sichert. So stellt die dänische Reederei DFDS Seaways entsprechende Transportkapazitäten an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. In diesem Pool befinden sich derzeit die drei RoRo-Schiffe »Suecia Seaways«, »Ark Germania« und das Schwesterschiff »Ark Dania«.

Die 2012 von der Volkswerft in Stralsund abgelieferte »Ark Germania« mit einer Tragfähigkeit von 12.000 tdw weist bei einer Länge von 195 m eine Containerkapazität auf dem offenen Frachtdeck von 342 TEU und eine Ladekapazität von 3.000 Spurmetern auf. Damit kann sie bis zu 185 Lkw aufnehmen. Außerhalb der Einsatzzeit für Militärtransporte kommt der RoRo-Frachter im internationalen Frachtroutendienst von DFDS zum Einsatz.

Helge Ingstad
Foto: Jakob Østheim / Forsvaret

Während die Bundeswehr nach NATO-Manöver nur ihr Material zurücktransportieren muss, sind die Norwegischen Bündnispartner mit einem ganz anderen Problem konfrontiert: Anfang November war die an der Operation beteiligte Fregatte »Helge Ingstad« von einem Tanker gerammt worden und nach bisher erfolglosen Rettungsversuchen größtenteils gesunken. (CE)