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Recycling Kombinatie (REKO), ein Hersteller mineralischer Reststoffe aus Sand, Kies und Füllstoffen, baut für 125 Mio. € eine zweite Anlage zur thermischen Reinigung von teerhaltigem Asphaltgranulat im Hafen von Rotterdam. Der Baustart ist bereits erfolgt.

Die Reinigungsanlage so[ds_preview]ll jährlich rund 1,2 Mio. t an Mineralischen Reststoffen, bestehend aus teerhaltigem Asphaltgranulat und Dachpappe, in Primärrohstoffe, Strom und Wärme umwandeln.

In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts hat REKO nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Anbietern von verfahrenstechnischen Anlagen ein eigenes und innovatives Verfahren entwickelt, das sich speziell für die thermische Reinigung dieser mineralischen Reststoffe eignet. Diese Entwicklung habe dazu geführt, dass im Jahre 2006 die erste thermische Reinigungsanlage von REKO in Betrieb genommen wurde. Seitdem verarbeitet diese Anlage dem Unternehmen zufolge 600.000 t Mineralrückstände pro Jahr. In den vergangenen zwölf Jahren habe sie bereits 7,2 Mio. t sauberen Sand und Kies für die niederländische Bauindustrie produziert.

Während des Verarbeitungsprozesses wird der Asphalt in einem Drehtrommelofen bei Temperaturen von 1.000°C thermisch gereinigt, was bedeutet, dass alle im Asphalt enthaltenen Schadstoffe im Drehrohr vollständig verbrennen. Aus diesem thermischen Reinigungsprozess entstehen sauberer Sand, Kies und Füllstoff – bereit zur Wiederverwendung – sowie heiße Abgase, aus denen Energie in Form von Dampf gewonnen wird, der dann über eine Dampfturbine in Strom umgewandelt wird. Jährlich würden ungefähr 30.000 MW an Strom erzeugt, was der gleichen Menge entspricht, die rund 7.500 Haushalte jährlich verbrauchen, heißt es.

Strom für 50.000 Haushalte

Die zu erstellende neue Anlage soll wesentlich effizienter sein, da sie mit den neuesten Techniken arbeitet. Sie verbrauche nicht nur weniger Energie, sondern erzeuge auch deutlich mehr Energie. Die Anlage könne Strom für 50.000 Haushalte erzeugen, so das Unternehmen. Darüber hinaus eignet sich die Anlage dazu, neben Strom auch Wärme zu liefern. Mit der neuen Anlage verfügt REKO nach eigenen Angaben über die weltweit größte Kapazität, um diese Art von kontaminierten Baustoffen vollständig zu recyceln.

Die thermische Reinigungsanlage nutzt Energie für die Zündung der brennbaren Komponenten von Asphalt und Dachpappe. Da dabei alles, was verbrennen kann, einschließlich Teer und PAK, verbrennt, wird vier- bis fünfmal so viel Energie aus dem Prozess freigesetzt, wie in die Anlage eingespeist wird. In der bestehenden, ersten Anlage wird diese Energie zur Stromerzeugung genutzt. Die neue Anlage führt diese Umwandlung in Strom REKO zufolge wesentlich effizienter durch. Sie wird zudem so ausgelegt, dass sie auch Wärme in Form von Warmwasser in das Wärmenetz einspeisen kann.

Hafenbetrieb Rotterdam subventioniert die Anlage

Für die Umsetzung dieses spezifischen Teilstücks der Anlage stellt der Hafenbetrieb Rotterdamer 1 Mio. € zur Verfügung. Die neue Anlage von REKO wird flexibel steuern können, inwieweit die beim Reinigungsprozess freigesetzte Energie in Wärme und/oder Strom umgewandelt wird. Wenn in der Stadt Wärme benötigt wird, wird diese geliefert. Wenn sie nicht benötigt wird (wie beispielsweise im Sommer), wird sie in Strom umgewandelt.

Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für Mitte des Jahres 2020 geplant. Durch die Erweiterung soll sich die Zahl der Beschäftigten bei REKO von 120 auf 140 erhöhen.