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Rund 8Mio.t Kunstoffabfall landen pro Jahr im Meer. Insbesondere in wenig entwickelten Ländern, ohne geordnete Abfallwirtschaft, gelangen große Mengen an[ds_preview] Kunststoffabfällen in die Umwelt. Obwohl sie grundsätzlich werthaltig sind, fehlt oft eine leistungsfähige Recyclingindustrie, die Recyclate erzeugt, die vor Ort oder auch weltweit handelbar sind und über die alle Akteure der Wertschöpfungskette profitieren können.

Seit August 2017 arbeitet das vom Bund geförderte Technolog-Partner-Projekt KuWert an dem Problem. Im wissenschaftlichen Bereich kooperiert Technolog mit dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft der Hochschule Bremen und im technischen und vertrieblichen Bereich mit dem Abfallwirtschaft- und Kunststoff-Recycling-Spezialisten Nehlsen. »Ziel unseres noch laufende Projektes ist die Verhinderung des Plastik-Eintrags in die Umwelt und Meere bei gleichzeitiger Schaffung von Arbeitsplätzen in den mitwirkenden Ländern vor Ort«, sagen die Projektleiter Christoph Rasewsky (Technolog) und Martin Wittmaier (HS Bremen), »und durch Recycling eine Rückführung von Abfallplastik in die Wertschöpfungskette des Welthandels«, ergänzt Sven Rausch von Nehlsen.Beteiligt sind auch die Unis von Mauritius und Sierra Leone.

Im laufenden 18-monatigen Vorhaben ist ein realisierbares, implementierungsfertiges Konzept für eine schiffsgestützte Behandlung und Vermarktung von Kunststoff-Recyklaten für wenig entwickelte Länder entstanden. Eine erste Idee einer schiffsgestützten Abfallbehandlung wurde bereits vor längerer Zeit konzipiert, die mit den benötigten großen Lagerflächen, Förderbändern, Ballenpressen, Zerkleinerern, Waschanlegen, Trommelsiebe, Magnetabscheidern, Plastik-Detektor-Sensorik, Sortiereinrichtungen, geeignete Baumaschinen, sowie einem Extruder zur Verarbeitung von Recycling-Kunststoffen auszurüsten ist. Die Halbtaucherplattform wird Abmessungen von etwa 120m Länge und 80m Breite haben, mit einer Kapazität für die 64.000 t/a. Aus vor Ort in Afrika gewonnenen Erkenntnissen, aus Gesprächen mit einem Reeder, einer Klassifikationsgesellschaft und nach Einschätzung des Entsorgers Nehlsen wäre die schiffsgestützte Plastik-Recycling-Plattform ohne Risiko bis 2020 einsetzbar zu bauen. Das Projekt zur ökonomischen und ökobilanziellen Machbarkeitsstudie soll Anfang 2019 abgeschlossen sein.