Gard, Roppestad
Rolf Thore Roppestad, Gard-CEO: P&I-Buch wird weiter unterhalb der Kosten gefahren (Foto: Michael Hollmann)
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Verluste auf Kapitalanlagen haben den Gewinn des Schiffsversicherers Gard in den ersten sechs Monaten auf 27 Mio. $ einbrechen lassen – von 150 Mio. $ im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In der P&I-Sparte setzt der Club trotzdem die Nullrunde bei den Prämien fort.

Weder für [ds_preview]allgemeine Haftpflicht (P&I) noch für Rechtschutz (FD&D) soll es eine allgemeine Beitragsanhebung für das Zeichnungsjahr 2019/20 geben, heißt es. Es sollen nur die üblichen Anpassungen aufgrund der individuellen Schadenstatistik erfolgen. »Wir wollen unsere Reedermitglieder in diesen schwierigen Zeiten unterstützen, indem wir die Kosten so gering wie möglich halten«, erklärte CEO Rolf Thore Roppestad.

Die Prämieneinnahmen bei P&I sollen weiterhin knapp unter den Kosten liegen. Ziel sei es, eine Schaden-Kosten-Quote von 105% zu halten. Das bedeutet: Schäden und operative Kosten dürfen die Prämieneinnahmen ruhig um 5% übertreffen. Um den Fehlbetrag zu decken und insgesamt noch Gewinn zu machen, setzt Gard vor allem auf zusätzliche Einnahmen aus der Seekasko- und Energieversicherung sowie auf Kapitalerträge. Letztere sind inzwischen in Verluste umgeschlagen.

Angesichts der Turbulenzen an den Börsen und an den Devisenmärkten verlor Gard im ersten Halbjahr 41 Mio. $ mit seinen Kapitalanlagen. Offenbar lieferte aber die Seekaskoversicherung erneut einen ordentlichen Überschuss ab. Denn die kombinierte Schaden-Kostenquote für alle Zeichnungssparten zusammen lag den Angaben zufolge zur Halbzeit des Geschäftsjahres bei 78% und damit nur marginal höher als im Vorjahr (77%).

Details zu den einzelnen Sparten wurden nicht genannt. Gard teilte in einem P&I-Rundschreiben nur mit, dass die Haftpflicht-Schäden gegenüber dem Vorjahr angestiegen seien und um 12% über Budget lägen.

Die freien Reserven des Clubs, der mit über 220 Mio. BRZ versicherter Tonnage (owned) die Nummer 1 innerhalb der International Group of P&I Clubs ist, klettern durch den Halbjahresüberschuss auf über 1,27 Mrd. $.