Print Friendly, PDF & Email

Nach diversen Problemen und Verzögerungen hat die FSG die Fähre »W.B. Yeats« an den Auftraggeber Irish Continental übergeben.

Der Bau auf der Werft in Flensburg hatte sich um ein halbes Jahr verzögert. Die Werft musste etliche Probleme lösen: technische Hürden, Zuliefererprobleme[ds_preview] und letztlich noch ein Sabotageakt an der Ausrüstungspier. Gestern aber war das Werk vollbracht, die »W.B. Yeats« wurden abgeliefert und soll demnächst für Irish Ferries in Fahrt gehen.

Dem Vernehmen nach zahlt Irish Continental 150 Mio. € und verzichtet offenbar auf eine mögliche Strafzahlung wegen der verspäteten Ablieferung. Zuletzt war die FSG durch einen Sabotage-Akt in ihrem Zeitplan zurückgeworfen worden. Bei einem Test noch an der Werftpier war vor wenigen Tagen offenbar bewusst ein Auslass-Ventil am Kühlwasserkreislauf im Maschinenraum der Fähre geschlossen worden. Dadurch überhitzte eine der vier Hauptmaschinen von MaK, die durch den Vorfall beschädigt wurde. Die Werft hatte daraufhin die Behörden eingeschaltet und Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft in Flensburg gestellt.

Die »W.B. Yeats« ist mit 194 m Länge und einer Vermessung von 54.985 BRZ das größte bisher in Flensburg gebaute Schiff. Das Kreuzfahrtfähre verfügt über 2.800 Lademeter für Lkw und Pkw und 435 Passagierkabinen. 1.885 Passagiere sollen an Bord Platz haben und dabei ein kreuzfahrtähnliches Ambiente genießen. Angetrieben wird der Koloss von vier in Kiel entwickelten Mak-Dieselmotoren.

Der Zeitplan für die folgenden Aufträge ist bei der FSG eng gestrickt. Jüngst waren zwei weitere Aufträge für den Bau von Fähren von der Muttergesellschaft Siem Industries eingegangen. Dabei handelt es sich um Schwesterschiffe einer zuvor bereits gebauten Serie von RoRo-Frachtschiffen für italienische Reedereien. Damit stehen jetzt nach der Auslieferung der »W. B. Yeats« noch sieben Neubauten in den Auftragsbüchern. Die Auslastung ist somit in Teilen bereits bis Sommer 2021 gesichert. Morgen bereits läuft die nächste Passagierfähre für einen französischen Kunden vom Stapel.