Print Friendly, PDF & Email

Die globale Ratenindex XSI von Xeneta Benchmark XSI ist nach einem Anstieg im Vormonat nun wieder stärker gefallen. Rückgänge gab es auf fast allen erfassten Trades, eine schnelle Trendumkehr erwarten die Analysten nicht.

Der Xeneta Shipping Index (XSI), ein Echtzeit-Ratenindex, sank in diesem Monat in der globalen Betrachtung um 2,1% auf 108,31 Punkte, nachdem er im November noch um 1,4% gestiegen war.

Der Rückgang fällt mit der traditionellen Schwäche im Markt in dieser Jahreszeit zusammen, und spiegelt die Rückgänge wider, die bei einigen der wichtigsten Trades zu beobachten waren. Trotz dem Rückgang liegt der Index jedoch immer noch auf einem ähnlichen Niveau (+0,1%) wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im bisherigen Jahresverlauf liegt die Benchmark um 0,5% niedriger, nachdem es nicht gelungen war, den seit dem Sommer beobachteten Abwärtstrend sinnvoll umzukehren.

Global XSI 12-2018
Quelle: Xeneta

Europa: Exportindex stabil, Importindex noch besser als 2017

Auf dem Europe Imports / Exports XSI fielen im Dezember die Import-Indexwerte um 1,1% auf 109,36 Punkte. Der Index liegt jedoch immer noch 5,0% höher als der Vergleichszeitraum 2017 und bleibt 4,3% höher als zu Beginn des Jahres 2018.

Die europäischen Exportwerte auf den Index blieben dagegen gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert und stiegen nur um 0,6% auf 110,07. Obwohl die Export-Benchmark 0,2% unter dem Wert vom Dezember 2017 liegt, ist sie seit Jahresbeginn um 0,3 % gestiegen.

Europe Exports Imports XSI 12-2018
Quelle: Xeneta

Was Ratenerhöhungen im Fernost-Europa-Handel angeht, sind die Xeneta-Experten skeptisch. Zwar habe Hapag Lloyd die Absicht bekundet, in einigen Trades ein Premium-Produkt auf den Markt zu bringen, nachdem ein bedeutender Teil der Kunden angegeben habe, für einen besseren Service mehr zu bezahlen. Jedoch habe Maersk Line bekanntermaßen etwas Ähnliches versucht und sei gescheitert, nachdem sich herausgestellt habe, dass die Kunden doch nicht bereit waren, Aufschläge zu zahlen.

Die Geschichte zeige, dass ein großer Teil der Ratenerhöhungen im Fernost-Europa-Handel entweder ganz ausbleibe oder schnell untergraben werde. »Da der Preis nach wie vor das Hauptunterscheidungsmerkmal auf den größten Handelsrouten ist, muss man sich fragen, ob ein solches Angebot diesmal erfolgreicher sein wird«, heißt es.

Keine Umkehr im Ratenabschwung nach Fernost

Der Far East Imports XSI fiel im Dezember um 3,3% auf 109,96 Punkte und noch gibt es  keine Anzeichen für eine Umkehr. Seit seinem Höchststand von 135,43 im November 2017 ist er um 18,8% gesunken. Seit Jahresbeginn 2018 ist die Benchmark um 16,3% gefallen und liegt nun um 18,4% unter dem Vorjahreswert.

»Die Zeit wird zeigen, ob das jüngste Abkommen Chinas mit den USA über den Kauf einer sehr großen Menge an Agrar-, Energie-, Industrie- und anderen Produkten aus den Staaten einen bedeutenden Einfluss auf den Importindex für den Fernen Osten haben wird«, so Xeneta.

Far East Exports Imports XSI 12-2018
Quelle: Xeneta

Auch der Exportratenindex für Fernost verzeichneten einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vormonat um 4,5% auf 116,23. Die Benchmark liegt nun nur noch 0,7 % über dem Vorjahreszeitraum und nur noch 1,3 % höher als zu Jahresbeginn. Der Rückgang des Referenzwertes für die Fernost-Exporte ist laut Xeneta zum Teil auf eine geringere Nachfrage aus den USA zurückzuführen, da die Verlader aufgrund der Unsicherheit bei den Handelszöllen Aufträge im Voraus verbuchen.

Nachfrage aus Angst vor Zöllen lässt nach

Der US Imports / Exports XSI ging im Dezember um 5,7% auf 101,60 Punkte zurück und machte damit den Großteil des Anstiegs von 6,4% im Vormonat wieder zunichte. Infolge dieses Rückgangs ist der Index nun nur noch 0,7% höher als im Januar 2018 und 2,5% höher als im Dezember 2017.

US Exports Imports XSI 12-2018
Quelle: Xeneta

Der Rückgang folgt auf die negative Entwicklung am Spotmarkt, wo die Nachfrage der Verlader, die vor weiteren Zöllen Importe abwicken wollen, nachlässt. Wie es mit dem Handelskrieg weitergeht ist jedoch alles andere als sicher. Trotz einem 90-tägigen »Waffenstillstand« könnte der Markt laut Xeneta in eine »holprige Phase« geraten, wenn neue Zölle eingeführt werden, was wieder zu einem Anstieg der Nachfrage führen könnte.

Auch die US-Exportraten gingen, wenn auch weniger aggressiv, zurück und der Index fiel im Monatsvergleich um 0,2% auf 87,53. Obwohl der Rückgang minimal war, ist die Benchmark seit Jahresbeginn um 7,1% gesunken und liegt 7,8% unter dem Vorjahreswerft.