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Die japanische Reederei Mitsui OSK Lines (MOL) will sich mit ihren jüngsten Car-Carrier-Neubauten stärker auch im Schwergutgeschäft engagieren.

Kürzlich lief mit der »Orca Ace« (63.116BRZ, 15.495tdw) zum ersten Mal ein Frachter der neuen Flexie-Serie mit Kapazität für[ds_preview] 6.800 Einheiten (Car Equivalent Units, CEU) Bremerhaven an. Die Seestadt gilt nicht nur als wichtigster Umschlagplatz für Überseeverschiffungen von Fahrzeugen, sondern auch von rollendem Schwergut. »Wir haben nicht den Anspruch, neue Rekorde aufzustellen. Aber wir können mit den Schiffen jetzt einen noch größeren Teil der hohen und schweren Ladung befördern«, erklärte anlässlich des Erstanlaufs Rudolf Luttmann, Director für MOL Auto Carrier Express in Europa und Afrika.

Mit regelmäßigen Abfahrten der neuen Typschiffe ab Nordeuropa solle das Geschäft peu à peu ausgebaut werden. Die »Orca Ace« wurde im Juli vom Ozai Shipyard in Japan abgeliefert. Die Jungfernreise führte sie von Japan zur US-Westküste, dann durch den Panama-Kanal zur Ostküste Nordamerikas und schließlich über den Atlantik nach Bremerhaven. Später ging es Richtung Southampton und dann zurück zur US-Ostküste. Zuvor war bereits die »Beluga Ace« in Dienst gestellt worden. Nach der »Orca Ace« folgte das dritte Schiff der Vierer­serie, Anfang 2019 das vierte. 

Der neue Typ ist verfügt über sechs verstellbare Decks von insgesamt 14 sowie eine erhöhte Maximallast der Rampe von 150t. 35 Einzelsegmente der Decks können variabel eingestellt werden, um den Schiffsraum optimal auszulasten. »Damit sind wir ungleich flexibler und können die Staupläne noch individueller gestalten«, so Mario Janssen, General Manager bei MOL für das Fahrzeug- und RoRo-Geschäft in Europa und Afrika. Laut Berechnungen der Reederei lässt sich die Auslastung der Flexie-Carrier gegenüber konventionellen Auto-Carriern um über 6% steigern.

Die in Hamburg angesiedelte Europazentrale von MOL Auto Carrier Express organisiert pro Monat Hafenanläufe und Abfahrten für zwölf bis 14 Schiffe in den europäischen Häfen. Mit über 90 Schiffen belegt MOL laut Clarksons Research den dritten Platz unter den globalen Car Carriern. 

Der Einsatz effizienter Tonnage wird für die Unternehmen angesichts des Kostendrucks immer wichtiger. Darauf lässt eine aktuelle Studie aus dem Hause Drewry schließen. In ihrem »Finished Vehicle Shipping Annual Review and Forecast« schreiben die Experten, dass die durchschnittliche Transportleistung der Schiffe seit 2007 um 39% gesunken ist. Als Gründe werden Slow Steaming, vermehrte Hafenanläufe und die Verlagerung des Geschäfts auf kürzere Strecken und auf Schwellenländer genannt. 
Michael Hollmann