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Im Wettbewerb um Breakbulk- und Projektladungen wagt Europas größter Hafen Rotterdam einen neuen Vorstoß.

Wie jetzt bekannt wurde, sollen in den kommenden dreieinhalb Jahren ein 12 ha großes Industriegelände und 1.155 m Kai einem Nutzerwechsel unterzogen werden. Eine entsprechend[ds_preview]e Vereinbarung wurde jetzt unterzeichnet. Dabei geht es um Flächen am Waalhaven. Die Industrieanlagen und die Hafeninfrastruktur werden ebenfalls renoviert, teilte die Hafenbehörde mit. Ziel ist es, dem Breakbulk-Sektor einen zusätzlichen Wachstumsimpuls zu geben.

In diesem Segment wollen die Niederländer zulegen, da man Nachholbedarf sieht, vor allem mit Blick auf Europas Top-Breakbulk-Hafen Antwerpen. Trotz 21 zum Teil spezialisierter Terminals – verteilt auf das gesamte Hafengebiet von der Maasvlakte bis zum Eems-/Waalhaven – kommt man nicht an die belgische Konkurrenz heran. Das heißt aber nicht, dass die Niederländer keine Wachstumspläne haben: »Ich habe keinen Zweifel an der Qualität in Antwerpen. Unser Argument ist jedoch, dass Rotterdam es genauso gut kann, wenn nicht besser«, sagte Breakbulk-Manager Robert Jan Timmers der HANSA bereits im vergangenen Jahr. Aktuell liegt der Segment-Schwerpunkt in Rotterdam auf Stahlprodukten (30%) und NE-Metallen (45%). Daran will man arbeiten, Projektladung und Super-Heavylifts spielen eine entscheidende Rolle in der Strategie für die nächsten Jahre. Da habe man große Stärken und auch Vorteile: Indoor-Fertigungsanlagen mit bis zu 700t Kapazität und Schwimmkrane, die bis zu 1.800t heben können.

Emile Hoogsteden, Director Containers, Breakbulk and Logistics im Port of Rotterdam Authority, sagte jetzt: »Diese geplanten Operation, die über einen langen Zeitraum hinweg gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen sorgfältig vorbereitet wurde, ermöglicht es uns zu zeigen, dass wir dem Stückgutsektor genügend Raum für die Entwicklung geben.  Dies betreffe insbesondere Schwergut, Projektladung, Stahl und Nichteisenmetalle.

»Rotterdam ist aufgrund seiner einzigartigen Lage, seiner Containerlogistikverbindungen und der zunehmenden Anzahl von planmäßigen Stückgut- und Schwergutverkehren bereits gut positioniert. Die Investitionen, die diese Unternehmen und die Hafenbehörde jetzt tätigen, werden einen weiteren Anreiz darstellen, Rotterdam zum Breakbulk Hub Europas zu machen«, heißt es weiter.

Das Broekman-Terminal im Waalhaven
Das Broekman-Terminal im Waalhaven. Foto: Wägener

Der Umbau kann beginnen, da das leere Depot MRS von Waalhaven in das Shortsea-Cluster in Eemhaven umgezogen ist. Vier Breakbulk-unternehmen werden Flächen zur Modernisierung und Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um Metaal Transport (Nichteisenmetalle und Stahl), Broekman Project Services (Schwergut, Projektladung und Offshore), J.C. Meijers (Mehrzweckterminal) und RHB/Rotterdams Havenbedrijf (Spezial-Schwergut und Projektladung). Mit ihnen wurden verschiedene Grundstücksverträge und Absichtserklärungen unterzeichnet.