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In der EU bewegt sich etwas bezüglich des »National Single Window«. Internationale Reederverbänden reagieren positiv, fordern jedoch weitere Maßnahmen.

Die Transportminister der EU-Mitglieder hatte einen Vorstoß für Harmonisierungen im Projekt verabschiedet. Der europäische Reede[ds_preview]rverband ECSA und das World Shipping Council (WSC) – eine Interessenvertretung der Linienschifffahrt – begrüßten dies in einem Statement ausdrücklich.

Die europäischen Mitgesetzgeber hätten intensiv daran gearbeitet, den Verwaltungsaufwand für die Schifffahrt zu verringern. »Diese Belastung ergibt sich aus den heutigen nicht-harmonisierten und ineffizienten Berichtspflichten und -mechanismen innerhalb der EU. ECSA und WSC begrüßen die Fortschritte, die sowohl im Rat als auch im Europäischen Parlament bei der Schaffung eines europäischen maritimen Ein-Fenster-Umfeldes (EMSWe) erzielt wurden«, heißt es.

Dorsman, ECSA
Martin Dorsman (Foto: ECSA)

ECSA-Generalsekretär Martin Dorsman sagte: »Mit der Annahme dieser allgemeinen Ausrichtung kamen die Mitgliedstaaten überein, die Berichterstattung zu erleichtern, zu vereinfachen und zu harmonisieren und einen Schritt in Richtung eines echten Binnenmarkts für die Schifffahrt zu tun.«

John Butler, CEO und Präsident des World Shipping Council, kommentierte: »Die Schifffahrtsbranche erwartet von den EU-Institutionen, dass sie ein europäisches Umfeld für ein National Single Window schaffen, das die Mängel und Kosten behebt, die sich aus der ursprünglichen Richtlinie und dem Fehlen eines gemeinsamen Konzepts für die Umsetzung durch die Mitgliedstaaten ergeben haben.q Aufgrund dieser Erfahrungen sei es umso wichtiger, dafür zu sorgen, dass der vereinbarte Rechtsrahmen das biete, was erforderlich ist, um dem europäischen Seeverkehr echten und greifbaren Nutzen zu bringen.

Die European Community Shipowners‘ Association (ECSA) wurde 1965 gegründet und vertritt die nationalen Reederverbände der EU und Norwegens. Der WSC ist eine gemeinnützige Handelsvereinigung mit Büros in Brüssel und Washington, D.C., die die Interessen der internationalen Linienschifffahrtsindustrie vertritt. Die globale Mitgliedschaft der WSC macht mehr als 90% der globalen Linienschifffahrtskapazität aus.

Flagge EU flag

ECSA und WSC zeigten sich erfreut, in dem Text des Rates eine klare Verpflichtung zur Schaffung eines harmonisierten Datensatzes zu sehen, der für eine echte Handelserleichterung unerlässlich ist. Der Rat hatte sich demnach darauf geeinigt, dass die Datenelemente nur auf die wesentlichen Berichtsinformationen beschränkt bleiben müssen, die erforderlich sind, und dass zusätzliche vorübergehende Anforderungen nur in Ausnahmefällen und unter hinreichend begründeten Umständen hinzugefügt werden. »Dies ist eine sehr notwendige Ergänzung«, so Dorsman.

Dorsman formulierte allerdings auch weiteren Handlungsbedarf: »Zu diesem letzten Element, dem “Wie” zur Meldung der Daten oder den so genannten “Berichtsschnittstellen”, muss sichergestellt werden, dass diese Schnittstellen wirklich harmonisiert und einheitlich sind.« Er begrüßte »nachdrücklich« die Änderungsanträge der Abgeordneten, die darauf abzielen, einen einzigen Zugangspunkt auf EU-Ebene zu schaffen und die manuellen Berichtswerkzeuge zu harmonisieren. Gleichzeitig betonte Dorsman, »dass dies nicht die bestehenden gut funktionierenden Berichtsmechanismen ersetzen würde, die durch einige Hafengemeinschaftssysteme und nationale »Single Windows« bereitgestellt werden. »Wir dürfen diese einmalige Gelegenheit nicht verpassen, alle Häfen der EU auf ein höheres Niveau zu bringen, indem wir eine gemeinsame Grundnorm festlegen, was dem Handel im Allgemeinen und dem Kurzstreckenseeverkehr im Besonderen zugute kommt«, so der Generalsekretär weiter.