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Chinas größte Reedereigruppe, Cosco Shipping, will offenbar frisches Kapital an der Londoner Börse einsammeln. Es wäre eine Premiere.

Möglich macht es die Kooperation der Börsen in Schanghai und London (Shanghai-London Stock Connect). Sie versetzt chinesische Unternehmen in die L[ds_preview]age, sogenannte Global Depositary Receipts (GDR, Hinterlegungsschein) auszugeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Mit solchen Zertifikaten wird das Eigentum einer Aktie einschließlich eines Anrechts auf eine Dividende verbrieft.

Für die Londoner Börse und den Finanzplatz insgesamt wäre Aktivitäten chinesischer Investoren angesichts des bevorstehenden Brexit enorm wichtig. Von China als dem am schnellsten wachsenden Kapitalmarkt der Welt erhofft sich die London Stock Exchange (LSE) einen kräftigen Schub.

Cosco Shipping ist nach der Übernahme von OOCL die Nr. 3 in der weltweiten Container-Linienschifffahrt. Das Unternehmen ist in Schanghai und Hong Kong an der Börse gelistet und verfügt über eine geschätzte Marktkapitalisierung von 5,5 Mrd. $. Für ambitionierte Wachstumspläne braucht die Reederei frisches Kapital. Außerdem geht es auch darum, die riesigen inner-chinesischen Aktienmärkte in das Welthandelssystem einzubringen.

Ein Start in London wird dem Vernehmen nach geprüft, eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, zitiert Reuters Brancheninsider. Vermutlich müsse auch die Zustimmung der chinesischen Aufsichtsbehörden eingeholt werden.

Nachdem es zwischen den USA und China durch die Verhaftung einer Huawei-Spitzenmanagerin in Kanada zu neuerlichen Spannungen kommen könnte, dürfte Peking den Börsenplatz London klar dem Rivalen in New York vorziehen, heißt es weiter.