Foto: MBL
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Maritime Blockchain Labs (MBL) hat ein Konsortiums gegründet, das ein Blockchain-basiertes Zertifizierungssystem für Seefahrer erproben soll. Mit von der Partie sind unter anderem Maersk, Hanseaticsoft und Heidmar.

Das Projekt zielt darauf ab, Prozesse zu rationalisieren und zu b[ds_preview]eschleunigen, die durch mangelnde Überprüfung der Sicherheitsdokumentation, papierbasiertes Zertifikatsmanagement und mangelnden Zugang zu validierten Sicherheits- und Ausbildungszeugnissen von Seeleuten beeinträchtigt werden können. Diese Faktoren können zu erheblichen Problemen für Besatzungsbehörden, Schiffsbetreiber, Regulierungs- und Hafenbehörden bei der Sicherung und Versicherung der Besatzung führen.

Als zweites von drei Demonstrationsprojekten, die von der Lloyd’s Register Foundation (LRF) finanziert werden, vereint dieses Konsortium mehrere Interessengruppen, die sich entweder auf die Zertifizierung der Crew verlassen oder diese unterstützen. Dazu gehören Reedereien, für die die Besatzung ein wesentliches Anliegen ist, darunter Maersk, der führende kommerzielle Tankerbetreiber Heidmar, der die Bedeutung der Besatzung für den reibungslosen kommerziellen Betrieb von Schiffen demonstrieren will, und PTC Holdings, die Crew-Management- und Trainingsverbände vertritt. Ebenfalls beteiligt sind Technologieentwickler mit Expertise im Flottenmanagement und in der Zertifizierung, wie beispielsweise der Anbieter von Cloud-basierten Flottenmanagementlösungen Hanseaticsoft, die maritimen Plattformanbieter Navozyme und C-LOG sowie die internationale Wohlfahrtsorganisation Mission to Seafarers.

Schwerpunkt auf STCW-Zertifikaten

Graeme Thomson, Head of Northern Europe Manning Office aus Maersk, kommentiert: »Blockchain hat das Potenzial, die Transparenz, Authentizität und Benutzerfreundlichkeit der Crew-Zertifizierung deutlich zu verbessern, sowohl für den Reeder/Betreiber als auch vor allem für die Crew selbst. Der Aufbau und die Pflege einer intuitiven und benutzerfreundlichen Plattform für das Management der Crew-Zertifizierung wird allen Beteiligten enorme Vorteile bringen.«

Man konzentriert sich nun auf eine End-to-End-Demonstration eines digitalen Zertifizierungs- und Endorsement-Prozesses unter Verwendung eines digitalen Speichers für verifizierte Besatzungsunterlagen, Trainingsprotokolle und Genehmigungssysteme. Insbesondere liegt der Schwerpunkt auf der Ausstellung von STCW-Zertifikaten und relevanten Begleitdokumenten von Ingenieuren aus verschiedenen Ländern sowie auf der Bestätigung der Anerkennung durch eine Schifffahrtsbehörde für das Ein- und Ausschiffen.

Nach der Validierung und Skalierung soll die fertige Lösung es einzelnen Seeleuten ermöglichen, ihr Zertifikatsverzeichnis von der Erstausstellung an zu verwalten. Seefahrtsbehörden sollen die Erneuerung und Bestätigung über Ländergrenzen hinweg verwalten, Crewing-Unternehmen und Schiffseigner erhalten einen Überblick über ihre Besatzung, Zertifikate und Bestätigungen erhalten.

»Parteien zusammenzubringen und System aufbauen, das Vertrauen schafft«

Deanna MacDonald, CEO von BLOC, kommentiert: »Blockchain ist im Wesentlichen eine kollaborative Technologie, und deshalb müssen wir mit der Industrie bauen, anstatt einen Top-Down-Ansatz zu verfolgen, und deshalb ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Projekts der Aufbau eines Konsortiums, das alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette, vom Schiffseigner bis zum Seemann selbst, vertritt.«

Die Eigenschaften der Blockchain seien ideal, um diese Vorstellungen zu erfüllen. So ermöglichen die verteilte digitale Buchführung, der manipulationssichere Zeitstempel (und Hashing) von Informationen und Dokumentationen sowie das Peer-to-Peer-Verifikationsnetzwerk eine global verfügbare und lokal zugängliche Sammlung von verifizierten und validierten Dokumentationen.

Gary Pogson von der Lloyd’s Register Foundation sagt: »In einer solchen internationalen und verteilten Branche kann es schwierig sein, robuste Mechanismen für die Bereitstellung einer einzigen, genauen Aufzeichnung der Ausbildung, Ausbildung und Erfahrung der Besatzung zu erreichen, was sich möglicherweise auf die Sicherheit auswirken kann. Eine Möglichkeit, dies anzugehen, besteht darin, die verschiedenen an den Prozessen beteiligten Parteien zusammenzubringen und ein System aufzubauen, das für sie funktioniert und Vertrauen im gesamten Netzwerk schafft.«