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Der Hafen Antwerpen vermeldet das sechste Rekordjahr in Folge. Die Gütermenge konnte 2018 um 5,1% gesteigert werden, der Containerumschlag legte auf 11 Mio. TEU zu.

Mit einem voraussichtlichen Wachstum von 5,1% gegenüber 2017 hat der Hafen Antwerpen erneut einen Rekord erzielt – [ds_preview]bereits im sechsten Jahr in Folge. Der Güterumschlag konnte quer durch alle Segmente um 5,1% auf 235 Mio. t gesteigert werden.

Das starke Wachstum im Containerverkehr setzte sich mit einem Anstieg auf 130 Mio. t bzw. 11 Mio. TEU (+5,5%) fort. Flüssig- und Schüttgut wuchsen auf 76,5 Mio. t (+4,5%) bzw. 12,8 Mio. t (+5%), wobei Breakbulk auf 15,6 Mio. t (+1,8%) zulegte.

Führende internationale Unternehmen der chemischen Industrie wie Borealis, INEOS, Nippon, Sea-Mol und Oiltanking/AGT hätten 2018 eine große Investitionswelle im Hafen mit einem Volumen von mehr als 2 Mrd. € ausgelöst, heißt es.

Bedarf an zusätzlicher Containerkapazität

Der neue Rekord und die Investitionswelle bestätigen sowohl die Leistungsfähigkeit des Hafens als auch frühere Vorhersagen, dass zusätzliche Containerkapazitäten dringend gebraucht würden. »Inzwischen haben wir unsere operationelle Kapazitätsgrenze an den Terminals vor den Schleusen deutlich überschritten«, sagt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority. »Es ist daher wichtig, dass wir so schnell wie möglich die notwendigen zusätzlichen Kapazitäten aufbauen.« Geplant wird eine Erweiterung auf dem linken Scheldeufer unter dem Arbeitsnamen »Saeftinghedok«.

Im Güterverkehr wird bis 2030 ein Modal-Shift angestrebt, der es erlaubt, den Verkehrsanteil des Straßengüterverkehrs von 55% auf 43% zu reduzieren. Zugleich soll der Schienenverkehr auf 15% verdoppelt werden. Der Anteil der Binnenschifffahrt soll von heute 38% auf 42% weiter ansteigen.

Anfang des Jahres hatte die Hafengemeinschaft einen Aktionsplan »Containerbinnenschifffahrt« verabschiedet, der auf eine Optimierung der Abfertigung und eine Effizienzsteigerung in der gesamten Prozesskette abzielt.

Der Übergang zu einer CO2-armen Kreislaufwirtschaft steht ebenfalls ganz oben auf der Agenda der Antwerp Port Authority. Deshalb wird sie in den nächsten drei Jahren nicht weniger als 35 Mio. € in innovative Projekte im Zukunftsbereich der Nachhaltigkeit investieren. Davon zeugt das erklärte Ziel, das Deurganck-Dock kurzfristig mit landseitigen Stromversorgungsanlagen für Seeschiffe auszustatten, was zu einer Reduzierung der NO2-Emissionen um 36% führen werde.

Darüber hinaus entwickelt Antwerpen aktiv den Einsatz alternativer und nachhaltiger Kraftstoffe, einschließlich LNG und Wasserstoff. Anfang dieses Monats sei in der Kallo-Schleuse eine Wasserturbine installiert worden, um die Energieerzeugung aus den Wasserbewegungen beim Schleusenbetrieb zu testen. Ziel ist es, mit dieser fortschrittlichen Technologie alle Seeschleusen im Hafen langfristig energieneutral zu betreiben.