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Während die »MSC Zoe« in Bremerhaven an der Kaje liegt, werden Teile ihrer Ladung noch immer an den Küsten der norddeutschen Insel angespült. Jetzt ist auch Juist betroffen.

Bei der Strandbegehung heute Morgen wurden auf Borkum etwa 15m³ weiterer Ladungsanlandungen gesichtet, tei[ds_preview]lte das Havariekommando mit. Die Mengen wurden inzwischen eingesammelt. Den Angaben zufolge befindet sich darunter kein Gefahrgut.

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Die Einsatzkräfte bereiten sich auf die Situation nach dem Sturm vor. Ladungsreste der »MSC Zoe« kommen noch immer an den Stränden an (Foto: Havariekommando)

Auf Norderney wurden ebenfalls wieder geringe Mengen von Ladungsresten gefunden. Wie die Behörde bestätigte, wurden heute zudem an den Stränden von Juist heute erstmalig Ladungsreste aus Containern der »MSC Zoe« angespült.

Dabei handelt es sich um ähnliche Gegenstände wie bei den Anlandungen auf Borkum und Norderney wie Fahrradbleche aus Kunststoff, Plastikteile und Verpackungsmaterial. Die Gemeindeverwaltung Juist schätzt die Menge letzten Angaben zufolge auf 20m³. Nach Angaben von MSC wurden bislang 1.220 t an Müll und Treibgut eingesammelt.

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Die »MSC Zoe« wird in Bremerhaven entladen (Foto: Scheer)

Die »MSC Zoe« hatte letzte Woche auf ihrem Weg nach Bremerhaven im Sturm rund 270 Container verloren. Von den niederländischen Inseln waren Terschelling, Vlieland, Ameland und Schiermonnikoog betroffen. Weitere Boxen treiben noch im Meer.

Aufgrund des stürmischen Wetters war die Bergung der Container und der Ladungsreste zwischenzeitlich unterbrochen worden.

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Der Tonnenleger »Gustav Meyer« hat die Suche im Bereich Emsfahrwasser wieder aufgenommen und sammelt Treibgut ein. Die anderen Schiffe nehmen die Suche im Seegebiet wieder auf, sobald die Wetterbedingungen dies zulassen. Zurzeit herrschen Windstärken von sechs bis sieben, in Böen acht und 3 Meter Wellenhöhe. Eine Objektsuche mittels Sonar ist derzeit noch nicht möglich, heißt es seitens des Havariekommandos. Das Ölüberwachungsflugzeug »Do 228« und der Bundespolizeihubschrauber »Pirol« suchen auf Routineflügen das Gebiet ab. Die »Do 228« hatte Ladungsanlandungen auf Juist gemeldet.

Die Containerreederei MSC hatte bereits bestätigt, die Kosten für alle Bergungsarbeiten entlang der niederländischen und deutschen Küsten zu übernehmen. Das Havariekommando hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) beauftragt, ein Driftmodell zu erstellen. Daran orientiert fahren die Schiffe Suchmuster im Einsatzgebiet.

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© Havariekommando

Details zur Ladung will MSC mit Verweis auf ihre Kunden nicht preisgeben. Jedoch ist aus Mitteilungen der lokalen Behörden wie dem Havariekommando in Cuxhaven bekannt, dass in den Containern unter anderem Flachbildfernseher, Kinderkleidung, Möbel sowie Autoteile gestaut waren. Die Koordination habe im Auftrag der Reederei und der Versicherer ein spezialisiertes Unternehmen übernommen.

In drei Containern befand sich offenbar Peroxid, als als Gefahrgut eingestufter Stoff. Das deutsche Havariekommando veröffentlichte Informationen und Fotos. Auf Schiermonnikoog wurden Kunststoffsäcke gefunden. Bei Fund oder Sichtung von Pappkisten mit Gefahrstoffkennzeichen oder Kunststoffsäcken mit weißem, pulverförmigem Feststoff sollte mindestens 50 m Abstand gehalten und der Notruf 112 oder 110 gewählt werden.