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Die norwegische Color Line eröffnet zwischen Kiel und Oslo einen neuen Frachtdienst. Seit Freitag pendelt die Fähre »Color Carrier« dreimal wöchentlich über die Ostsee.

Die zusätzliche reine Frachtfähre soll das Angebot der beiden Kreuzfahrtfähren »Color Magic« und »Color Fantasy[ds_preview]« ergänzen. Alle drei Schiffe bieten je Woche und Richtung zehn Abfahrten auf der Linie. »Color Line baut den umweltfreundlichen Gütertransport zwischen Deutschland und Norwegen aus. Die Verkehrsverlagerung von der Straße auf den Seeweg hat sowohl in Norwegen wie auch in der EU Priorität«, sagt Jens Broder Knudsen, geschäftsführender Gesellschafter von Sartori & Berger.

Die »Color Carrier« wurden bereits im Sommer vergangenen Jahres vom Mitbewerber Finnlines erworben und zunächst an Grimaldi verchartert. Jetzt kehrt sie auf die Ostsee zurück. Die Fähre ist 154,50 m lang und verfügt über eine Ladekapazität von 1.775 Spurmetern. Sie kann alle Art rollender Ladung wie Lkw, Trailer, Container auf Flats oder auch Bau- und Landmaschinen laden.

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© Port of Kiel

Die Frachtfähre wurde 1998 in Norwegen gebaut, ist 20 kn schnell, mit Eisklasse sowie einer modernen Abgasreinigungsanlage (Scrubber) ausgestattet. Die jährliche Transportkapazität auf der Route Kiel–Oslo erhöht sich damit um bis zu 36.000 Frachteinheiten.

»Das gibt uns einen zusätzlichen Wachstumsimpuls«, sagt der Kieler Hafenchef Dirk Claus. Nun sei die Wiederaufnahme des kombinierten Ladungsverkehrs am Norwegenkai wieder möglich. Ziel sei es, einen möglichst hohen Frachtanteil auf der Schiene weiter zu transportieren.

Zu Jahresbeginn wurde der Norwegenkai zunächst an den werktäglichen Shuttle-Zug nach Hamburg-Billwerder angebunden, von wo alle nationalen Kombi-Destinationen über Nacht erreicht werden. In Gegenrichtung werden mit den Zügen eintreffende Ladungseinheiten noch am selben Tag mit der Frachtfähre nach Norwegen verladen.

Der Norwegenkai verfügt über zwei Schiffsliegeplätze, die jeweils mit hydraulischen RoRo-Brücken ausgerüstet sind. Um die zusätzlichen Ladungseinheiten reibungslos abfertigen und bereitstellen zu können, wurde die Betriebsfläche des Norwegenkais bereits vor einiger Zeit um 10.000 m² ausgedehnt. Jüngst wurden nochmals 1,5 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert.

So wurde die Fender-Linie angepasst und ein weiterer Sturmpoller gesetzt. Im Bereich der Gleisanlage wurden Oberflächen angepasst, ISPS-Zäune und Toranlagen verlagert sowie zusätzlich Trailer-Stellplätze neu markiert. Gleichzeitig hat der Umschlagspartner der Color Line, die Firma Sartori & Berger, für 1 Mio. € in neue Tugmaster und Reachstacker gekauft.

Von der Color Line wurden im vergangenen Jahr auf der Linie Kiel–Oslo rund 1,1 Mio. Passagiere und mehr als 750.000 t Fracht befördert.