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Die Instandsetzung der Schleusentore für die Oslebshauser Schleuse in Bremen kommt voran. 

Nach mehreren Monaten wurde nun ein weiteres, fertigt instandgesetztes und konserviertes Schleusentor im Bremerhavener Fischereihafen für den Rücktransport in die Hansestadt verladen.

[c[ds_preview]aption id=”attachment_114921″ align=”alignright” width=”300″]Schleusentor bremenports 2 10.1.2019 C. Eckardt Foto: Eckardt[/caption]

Auf einer großen Fläche vor der so genannten Lunehalle im Labradorhafen in Bremerhaven wurde von German Shiprepair (GSR) das 36 m lange und 16,70 m hohe Schleusentor im Auftrag vom Hafenbetreiber bremenports umfangreich instand gesetzt und saniert. Zuvor wurde das Tor von Muschel- und Algenbewuchs befreit und Schlammreste am Boden des Schleusentores entfernt. Als Reaktion auf den zu erwartenden höheren Anstieg des Meereswasserspiegels wurde das rund 800 t schwere Schleusentor zudem zum zusätzlichen Schutz gegen Hochwasser mit einem etwa ein Meter hohen Metallaufsatz ausgerüstet.

Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Schleusentor nun auf den Schwerlastponton »BHV-Offshore I« verladen. Abhängig von der Wetterlage soll der Ponton nach Auskunft eines Sprechers von bremenports in den nächsten Tagen nach Nordenham-Blexen geschleppt werden, wo mit Hilfe der beiden Schwerlastkrane der Fa. Steelwind das Schleusentor zu Wasser gelassen wird. Anschließend geht es von einem Schwimmkran gesichert mit Schlepperunterstützung wieder in Richtung Bremer Industriehafen. Hier wird das 1981 erbaute Schleusentor dann demnächst wieder eingesetzt.

Weiteres Projekt nötig

Ein drittes Tor der Oslebshauser Schleuse muss in den kommenden Jahren ebenfalls instand gesetzt und für einen verbesserten Hochwasserschutz vorbereitet werden, hierfür steht aber noch kein konkreter Ausführungstermin an, wie der Sprecher von bremenports weiter bestätigte. Insgesamt ist die Sanierung der Tore mit Kosten von 10,5 Mio. € kalkuliert. Circa zwei Drittel der Kosten sind den normalen Unterhaltungsmaßnahmen zuzuordnen. Das restliche Drittel sind Gelder aus der Förderung des Bundes für den Hochwasserschutz. Zusätzlich wird die Schleusenanlage mit einem Deich und durch eine Erhöhung der Spundwände gegen höher auflaufende Fluten geschützt.

Letzte Erweiterung 1981

Der Industriehafen profitiert von dieser Zufahrt: Die 1908 bis 1910 erbaute Schleuse Oslebshausen wurde zuletzt 1981 erweitert und bringt es nach vielen baulichen Veränderungen auf eine Kammerlänge von 249 m. Sie kann von Schiffen mit einem Tiefgang bis zu 10 m passiert werden.

Im Industriehafen ist knapp die Hälfte des Umschlags von Bremen-Stadt konzentriert. Es werden nahezu sämtliche Gütergruppen umgeschlagen: Stahl und Stahlerzeugnisse, Holz, Projektladung, Fahrzeug- und Anlagenteile gehören ebenso dazu wie Massengüter – z.B. Mineralöle, Bau- und Abfallstoffe. Die rund 50 ansässigen Umschlags- und Logistikbetriebe als auch Unternehmen des industriellen Gewerbes sorgen für die Produktion und die Verarbeitung der umgeschlagenen Güter und beschäftigen rund 3.000 Mitarbeiter. Die Schleuse sorgt dafür, dass die ankommenden Schiffe, immerhin rund 1.300 Stück jährlich, den Industriehafen rund um die Uhr erreichen können.

Problemfall Kaiserschleuse

Ark Germania 3 Kaiserschleuse 11.2018 C. Eckardt
Auch an der Kaiserschleuse muss gearbeitet werden (Foto: Eckardt)

Dass bei Schleusen nicht immer alles problemlos verläuft, zeigt das Beispiel Kaiserschleuse in Bremerhaven. Die Schleuse wurde Ende 2011 durch eine Arbeitsgemeinschaft (Arge) aus Hochtief, Strabag und August Prien fertig gestellt. Seitdem gab es immer wieder Probleme, die Schleuse musste zuletzt im Jahr 2015 mehrere Monate gesperrt werden.

Bei einer Routineinspektion wurden von Tauchern starke Verformungen an den Laufschienen für die 2.200 Tonnen schweren und 57 Meter langen Schleusentore festgestellt, woraufhin die Schienen zunächst ausgetauscht wurden. Dies war aber nur eine Zwischenlösung. Nun soll die Kaiserschleuse im Sommer 2019 für rund drei Monate erneut für den Schiffsverkehr gesperrt und saniert werden. Ein hochfester Spezialstahl soll hier nun eingebaut werden, der in der Lage ist, die Last der Tore zu tragen. Ein genauer Zeitplan für die Umbauarbeiten liegt aber bislang noch nicht vor. (CE)