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Uniper und Titan LNG haben eine Zusammenarbeit beim geplanten LNG-Terminal Wilhelmshaven vereinbart. Es soll nebem dem Import auch Angebote für Small-Scale-LNG-Kunden geben.

Uniper und die niederländische Titan LNG haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die den Gebrauch von [ds_preview]LNG in der Industrie, als Treibstoff im Straßenverkehr und in der Schifffahrt fördern soll. Die Unternehmen wollen eine »benutzerfreundliche technische Schnittstelle und kommerzielle Produkte« für sogenannte Small-Scale-LNG-Kunden entwickeln.

In Wilhelmshaven soll die Beladung von kleinen LNG-See- und Binnenschiffen aus dem geplanten schwimmenden Terminal (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) möglich sein. Darüber hinaus sind mehrere Lkw-Laderampen vorgesehen, um den Weitertransport von LNG auf der Straße zu ermöglichen.

Der Weitertransport von LNG per Lkw aus Wilhelmshaven wird als wichtiger Impuls für die Etablierung von LNG als Lkw-Kraftstoff gesehen. Derzeit sind zahlreiche LNG-Tankstellen in Deutschland im Bau.

»Weiterer wichtiger Schritt für das Projekt FSRU Wilhelmshaven«

Mit der Nähe zum Jade-Weser-Hafen, Bremerhaven und der Deutschen Bucht sei Wilhelmshaven »ein sehr gut geeigneter Standort, um LNG für alle nachgelagerten Märkte und insbesondere den Markt für Schiffkraftstoffe zu liefern«, heißt es in einer Mitteilung. Der Markt für sogenanntes Small-Scale-LNG gewinne aufgrund seines nachgewiesenen wirtschaftlichen Nutzens stark an Bedeutung.

Keith Martin, Vorstandsmitglied und Chief Commercial Officer von Uniper: »Die Vereinbarung mit einem im Small-Scale-LNG-Bereich erfahrenen und etablierten Marktteilnehmer wie Titan LNG ist ein weiterer wichtiger Schritt für das Projekt FSRU Wilhelmshaven. Titan LNG verfügt über großes Know-how bei der Entwicklung attraktiver Produkte für Kunden in diesem Segment.«

Niels den Nijs, CEO von Titan LNG: »Titan LNG freut sich, dass wir unser in den letzten sechs Jahren aufgebautes Know-how in dieses Projekt für den LNG Downstream-Markt einbringen können. Wir glauben, dass die kurzen Wege zu den Märkten dazu beitragen werden, LNG als Kraftstoff einen Schub zu geben.«

Betriebsstart 2022

Titan LNG und Uniper sind seit Jahren im Small-Scale-LNG-Marktsegment tätig. Uniper entwickelt derzeit ein sogenanntes Floating Storage and Regasification Terminal (FSRU) am Standort Wilhelmshaven. Die FSRU soll eine Durchleitungskapazität von 10 Mrd. m³ pro Jahr und eine Speicherkapazität von ca. mehr als 2630.000 m³ haben. Die Anlage soll bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Betrieb genommen werden. In Wilhelmshaven will Uniper die bestehende Infrastruktur nutzen. Das Unternehmen verweist auf die Vorteile Wilhelmshavens als einziger deutscherTiefwasserhafen ohne Gezeitenbeschränkungen. Darüber hinaus sei Wilhelmshaven in Bezug auf die bestehende Pipeline- und
Gasspeicherinfrastruktur »ideal gelegen«.

Im Vergleich zu einer Onshore-Anlage kann ein FSRU schneller und kostengünstiger gebaut werden. Im Dezember 2018 hatte Uniper eine Absichtserklärung mit dem japanischen Reeder Mitsui O.S.K. Line (MOL) unterzeichnet. MOL wird die FSRU besitzen, finanzieren und betreiben. Uniper koordiniert derzeit die Genehmigungen für den Betrieb der Anlage mit den zuständigen Behörden.

Titan LNG hatte im April 2018 das Endkundengeschhäft des französischen Engie-Konzerns übernommen. Die Kundenverträge zum Bunkern von LNG sowie laufende maritime LNG-Projekte gingen an die Niederländer. In Mukran hatte Titan LNG im vergangenen Herbst erstmals einen Dredger von DEME mit LNG aus dem Lkw bebunkert.