Das norwegische Recyclingunternehmen Geminor hat erstmals Ersatzbrennstoffe (Refuse-Derived Fuel, RDF) von Italien nach Dänemark transportiert. Die bisherige Fokussierung auf den britischen Markt löst sich angesichts des Brexits.
Das 2004 gegründete Unternehmen verarbeitet jähr[ds_preview]lich mehr als 1,4 Mio. t Rohstoffe und verfügt über Verträge mit mehr als 80 Anlagen zur Energiegewinnung aus Abfall. Vor allem der britische Markt hatte seit einiger Zeit Sekundärbrennstoffe an Abnehmer in den nordischen Ländern geliefert. Angesichts des drohenden Brexits gibt es aber nun Unsicherheiten hinsichtlich des zukünftigen Stromes von Ersatzbrennstoffen.
Bislang hatten die Länder rund um das Mittelmeer für Geminor keine Priorität. In einem sich ständig verändernden Markt sei es jedoch wichtig, mehrere alternative Lieferanten außerhalb Nordeuropas zu berücksichtigen und zu testen, heißt es. Mitte Dezember 2018 erreichte ein Schiff mit Ersatzbrennstoffen aus Italien den Hafen in Sjelland, Dänemark. Die Testverladung, bestehend aus 2.369 Tonnen sortiertem Hausmüll aus Neapel, ist der erste Export von Ersatzbrennstoffen aus Italien in den skandinavischen Markt.
Italienischer Markt soll weiterentwickelt werden
»Derzeit haben die Italiener einen großen Überschuss an Haushaltsabfällen, und die nächstgelegenen Abnehmer sind derzeit in Skandinavien zu finden. Das macht Italien zu einem Markt, den wir auch in Zukunft weiterentwickeln werden«, sagt Gemonor-CEO Ralf Schöpwinkel von Geminor.
Das Unternehmen bezeichnet den Transport als »Meilenstein für Geminor und die Industrie«. Schöpwinkel erklärt: »Geminor ist das erste Unternehmen, das die Lieferung von Ersatzbrennstoffen aus Italien nach Skandinavien realisiert, und wir freuen uns, dass das erste Projekt erfolgreich war. Die Qualität des Logistikprozesses ist hoch und der öffentliche Entsorger in Neapel hat qualitativ hochwertige Ballen geliefert.«
Geminor wurde 2004 in Karmøy in Norwegen gegründet und ist ein internationales Recyclingunternehmen, das sich auf Ersatzbrennstoffe, Altholz, Sonderabfälle zur Energiegewinnung, Papier und Karton, Kunststoffe und andere Arten von Abfällen zur stofflichen Verwertung auf dem nordeuropäischen Markt konzentriert. Das Unternehmen verfügt über Logistikzentren und Niederlassungen in Skandinavien, Finnland, Großbritannien und Deutschland und verarbeitet jährlich mehr als 1,4 Mio. t mit einem Jahresumsatz von ca. 115 Mio. €.
