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Ein heranziehendes Sturmtief sorgt für eine Unterbrechung der Suche nach den Containern, die auf der »MSC Zoe« bei widrigen Witterungsverhältnissen in der Nordsee im Seegebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden über Bord gegangen waren.

Wie das Havariekommando in Cuxhaven [ds_preview]mitteilt, haben die Schiffe »Neuwerk«, »Mellum«, »Gustav Meyer«, »Norden«, »Wega«, »Borkum« und »Paapsand« die Suche nach den vermissten Boxen in der Nordsee heute fortgesetzt. Wegen des heranziehenden Sturmtiefs in der kommenden Nacht mit Windstärken von acht bis elf Beaufort und schlechter Sicht werde die Suche jedoch ab heute Abend unterbrochen, hieß es. Die Mehrzweckschiffe »Neuwerk« und »Mellum« würden dann ihre üblichen Sturmpositionen einnehmen und sich für eventuelle Notschleppeinsätze bereit halten.

Die meisten per Sonar auf dem Meeresboden geortete Container in deutschen Gewässern befänden sich in etwa 20 m Wassertiefe 12 sm (gut 22 km) nördlich von Borkum. An der Wasseroberfläche seien in der deutschen Nordsee seit Beginn der Lage insgesamt etwa 20 Container gesichtet worden. Die niederländische Behörde Rijkswaterstaat meldet insgesamt etwa 220 per Sonar auf dem Meeresboden geortete Boxen in niederländischen Gewässern. Hinzu kommen etwa 20 an den niederländischen Küsten angelandete Kisten.

MSC Zoe
© Havariekommando

Die Containerreederei MSC hat unterdessen bestätigt, die Kosten für alle Bergungsarbeiten entlang der niederländischen und deutschen Küsten zu übernehmen. Das Havariekommando hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) beauftragt, ein Driftmodell zu erstellen. Daran orientiert fahren die Schiffe Suchmuster im Einsatzgebiet.

Das Havariekommando führt alle Informationen zusammen und erstellt ein gemeinsames Lagebild für die Niederlande und Deutschland. Nach eigenen Angaben übermittelt es alle Containerfunde umgehend an die Verkehrszentralen, das Bergungsunternehmen und den Deutschen Fischerei-Verband.

Um die Räumarbeiten auf Borkum zu unterstützen, wurden zwei geländegängige Kettenfahrzeuge auf die Insel gebracht. Bisher wurden dort knapp 45m³ Ladungsreste eingesammelt. Das Technische Hilfswerk ist weiterhin mit Spezialgerät in Bereitschaft.

Das etwa 400 m lange Containerschiff hatte Anfang Januar im Sturm rund 270 Boxen verloren.