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Ein Verbundprojekt unter Leitung des Zentrums für Recht der Informationsgesellschaft (ZRI) der Universität Oldenburg will ladungsspezifische Transportpapiere durch elektronische Äquivalente zersetzen.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Vorhaben mi[ds_preview]t dem Titel »Handelbarkeit physikalischer Güter durch digitale Token in Konsortialnetzwerken« (HAPTIK) seit Anfang Januar über drei Jahre mit 1,4 Mio. €. Heute trafen sich die Projektpartner zu ihrem Auftaktmeeting.

»Das wichtigste Dokument des Güterverkehrs ist nach wie vor das so genannte Konnossement«, berichtet Jürgen Taeger, Direktor des ZRI und Leiter des Verbundprojekts. »Bislang wird das Konnossement in Papierform durch die Hände der Beteiligten gereicht, damit sie die Dokumente prüfen können«, sagt Taeger. Der damit verbundene Zeit- und Kostenaufwand sei immens.

Gesetzesänderung macht es möglich

Er und seine Kollegen wollen nun untersuchen, wie digitale Konnossemente aussehen könnten, die äquivalent zu den bisherigen Frachtpapieren sind. Die Oldenburger Forscher wollen diese Aufgabe mit der Blockchain-Technologie lösen, die Datenbanken mit einem kryptografischen Verfahren erzeugt. Der gespeicherte Inhalt lässt sich nicht manipulieren, auch wenn unterschiedliche Nutzer darauf zugreifen. »Digitale Konnossemente lassen sich per Mausklick innerhalb von Sekunden erstellen, übertragen und auf ihre Richtigkeit hin überprüfen«, sagt David Saive, Experte für Rechtsfragen der Blockchain-Technologie und Mitarbeiter von Taeger. Der Dokumententransfer werde erheblich beschleunigt, was in der Logistikbranche zu enormen Einsparungen führen könne.

Das Vorhaben wird durch eine Gesetzesänderung möglich, die die Digitalisierung der Frachtpapiere grundsätzlich zulässt. Mit dieser Vorschrift wird das elektronische Konnossement der Papierform gesetzlich gleichgestellt – wenn es gelingt, die funktionelle Äquivalenz des Konnossements elektronisch nachzubilden. Zu den Projektpartnern gehören Jorge Marx Gómez, Wirtschaftsinformatiker an der Universität Oldenburg, das OFFIS – Institut für Informatik mit der Abteilung Verkehr unter Leitung von Axel Hahn sowie das Logistikunternehmen Schenker AG.