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Hamburg Süd ist Deutschlands zweitgrößte L[ds_preview]inienreederei und Teil des Multikonzerns Oetker. Aktuell rangiert der Carrier auf Platz 7 unter den globalen Linienreedereien.

Die Rangliste war in den vergangenen Monaten allerdings durch Fusionen (u.a. ChinaCosco, CMA CGM + NOL/APL, Nippon-Allianz) und die Insolvenz von Hanjin kräftig durcheinander gewirbelt wurde. Seit einigen Monaten wird über die Zukunft des Hamburger Traditionsunternehmens spekuliert, das infolge der schweren Ratenkrise wie viele andere schlechte Ergebnisse einfährt.

2,9 % Marktanteil für Hamburg Süd

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Laut dem Branchendienst Alphaliner umfasst die Flotte derzeit 117 Schiffe und insgesamt 602.000 TEU Transportkapazität. Damit hat Hamburg Süd einen Marktanteil von 2,9 % und liegt knapp vor den Carriern Yang Ming (Taiwan) und OOCL (Hongkong) und relativ deutlich hinter Evergreen und dem ebenfalls in Hamburg ansässigen Wettbewerber Hapag-Lloyd.

44 der Frachter mit 292.000 TEU Kapazität gehören Hamburg Süd selbst, weitere 73 Schiffe mit insgesamt 310.000 TEU sind eingechartert. Das Orderbuch umfasst – unter anderem aufgrund der Übernahme der chilenischen Reederei CCNI – noch acht Einheiten mit 30.400 TEU.

Maersk baut Position als Weltmarktführer aus

Alphaliner top 30 container liner companies
Top 30 container liner companies by fleet (Source: Alphaliner)

Die dänische Maersk Line ist unangefochtener Marktführer der Containerlinien. Inklusive der Feeder-Töchter MCC (für Asien), Seago Line (Europa), Mercosul und Safmarine vereint der Branchenprimus 3,26 Mio. TEU in seiner Flotte. Damit hat man einen Marktanteil von 15,7 % und rangiert vor MSC (2,8 Mio. TEU / 13,6 % ) und CMA CGM (2,1 Mio. TEU / 10,4 %).

Die Franzosen hatten zuletzt APL und den deutschen Shortsea-Operator OPDR übernommen. Aus dem üblicherweise sehr verschwiegenen Haus MSC hieß es zuletzt, dass man auch in Zukunft organisch wachsen wolle und keine Übernahmen plane.

Breites Portfolio mit Bulkern und Tankern bei Hamburg Süd

Die Reederei Hamburg Süd war lange Jahre ein wichtiger Bestandteil der Oetker-Gruppe, zu der unter anderem auch die Brauerei Radeberger und der Lebensmittelhersteller Dr. Oetker gehört. Für 2015 lieferte die Reederei einen Umsatz von 6,06 Mrd. € ab, das waren 49,5 % des Gesamtumsatzes des Bielefelder Konzerns.

In jüngster Vergangenheit mehrten sich allerdings Spekulationen, dass Hamburg Süd angesichts der schweren Schifffahrtskrise nicht mehr ganz so viel Bedeutung zugemessen wird – auch infolge der personellen Verschiebungen und Streitereien der Oetker-Familie um die Besetzung der Konzernspitze und die künftige Ausrichtung der Gruppe.

Hamburg Süd
Die »Santa Rita« und die »Santa Barbara« im Hafen von Santos (Foto: Hamburg Süd).

Zuletzt kursierten im Markt widersprüchliche Ansichten über die Profitabilität der Reederei. Während einerseits von kontinuierlichen, millionenschweren Verlusten zu hören war, gilt Hamburg Süd bei Anderen als »relativ gesund«. Offizielle Gewinn- und Verlustzahlen gibt es jedoch nicht, da der Oetker-Konzern für sein Tochterunternehmen seit jeher keine detaillierte Bilanz ausweist.

Die Reederei ist in verschiedenen Märkten aktiv. Den Schwerpunkt bildet die Containerlinienschifffahrt in den Nord-Süd-Verkehren, dazu zählen auch die Töchter Alianca und die chilenische Linie CCNI. Letztere war erst übernommen worden, nachdem die Fusionsgespräche zwischen Hamburg Süd und Hapag-Lloyd vor drei Jahren ergebnislos abgebrochen worden waren. Dem Vernehmen nach konnte man sich nicht über die Management-Struktur eines fusionierten Carriers einigen.

Hamburg Süd
Der Produktentanker »St. Pauli aus der Flotte der Reederei Rudolf A. Oetker (Foto: Hamburg Süd)

Darüber hinaus ist Hamburg Süd auch im Tanker- und Bulker-Markt unterwegs. In der Flotte der Reedereisparte R.A.O. (Rudolf A. Oetker) werden laut der offiziellen Flottenliste auf der Homepage sechs Produktentanker und 31 Massengutschiffe betrieben. Deren Zukunft war während der Verhandlung mit Maersk unklar. Einige Charterschiffe fuhren in den vergangenen Tagen bereits nicht mehr unter Hamburg-Süd-Namen, sondern unter ihrem eigentlichen Taufnamen.

? Geschichte der Hamburg Süd